Hewlett-Packard hat ein neues Konzept zur RZ-Planung vorgestellt, das laut HP die erforderlichen Kapitalkosten im RZ um 15 bis 25 Prozent und die Betriebskosten sogar um 30 bis 40 Prozent senken kann. Die einleuchtende Kernidee des so genannten "Multi-Tier Hybrid Designs" ist schlicht und ergreifend: Ein Unternehmen sollte sein RZ nicht generell auf höchste Verfügbarkeit auslegen, sondern als Kombination von Bereichen mit unterschiedlichen Hochverfügbarkeitsanforderlungen aufsetzen.
Spezielle Services dienen dazu, die Unternehmen bei der Planung und Einrichtung solcher RZs zu
unterstützen. HP verspricht, das Konzept optimiere den RZ-Betrieb und erhöhe die Energieeffizienz,
was laut HP Einsparungen "in Höhe von mehreren Millionen Euro" ermöglicht.
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HPs Konzept sieht vor, neben hochverfügbaren RZ-Bereichen für geschäftskritische Applikationen
und Prozesse (Tier 4) auch Bereiche für Equipment mit niedrigerem Anspruch an die Verfügbarkeit
(Tier 1 bis 3) einzurichten, um künftig weniger Redundanzkapazität brachliegen zu lassen.
Die Klassifikation des Uptime Institutes teilt Rechenzentren in die Verfügbarkeitsklassen Tier 1
bis 4 ein. Tier 1 entspricht einem Systemeinsatz ohne Redundanzmechanismen, Tier 2 nutzt
N+1-Redundanz, Tier 3 eine doppelte Auslegung kritischer Komponenten (also 2N-Redundanz), Tier 4
schließlich eine doppelte N+1-Redundanz mit doppelten Versorgungswegen und Wartung im laufenden
Betrieb für eine Hochverfügbarkeit von laut HP 99,991 Prozent.
Die meisten Unternehmen, so Rainer Friedling, Business Manager Mission-Critical Services bei HP,
richteten das gesamte RZ am höchsten geforderten Verfügbarkeits-Level aus. Dies verursache unnötige
Kosten durch die Überprovisionierung mit redundant ausgelegten Infrastrukturkomponenten
einschließlich Stromversorgung und Kühlung.
Stattdessen will HP Rechenzentren in mehrere Verfügbarkeitszonen einteilen und jeder Anwendung
nur die erforderliche Redundanz zukommen lassen. Dies vermeidet überflüssige Investitionen in
Hardware und unterstützende Systeme und senkt die Betriebs- einschließlich der Energiekosten.
Die Kosten für ein Tier-4-RZ veranschlagt HP dabei mit 15.000 Euro pro Quadratmeter, die für ein
Tier-2-RZ mit vergleichsweise geringen 6.800 Euro pro Quadratmeter.
Zudem erleichtere dieses Modell es den Unternehmen, ihr RZ an sich wandelnde Anforderungen
anzupassen, so Friedling. Neben der reinen Optimierung der Nutzung von Server-Stellfläche ergebe
sich zudem die Möglichkeit, im Notfall zum Beispiel bei Ausfall aller Tier-4-Notstromaggregate auf
die Aggregate der Anwendungen mit niedrigerer Priorität zurückzugreifen.
HP bietet Services für den gesamten Projektablauf von der Planung eines RZs einschließlich der
Ermittlung der Verfügbarkeitsanforderungen von Prozessen und Applikationen über die Begleitung der
RZ-Errichtung bis zur Inbetriebnahme, so Friedling.
Neu in HPs Service-Portfolio sind zudem die so genannten ROI-Services (Return on Investment) zur
Unterstützung von Investitionsentscheidungen: Der Service "Rapid Opportunity Analysis" soll die
Bereiche ermitteln helfen, in denen Investitionen die größte Effektivität aufweisen; "Rapid ROI
Analysis" stellt das Zahlenmaterial eines Unternehmens den Referenzwerten der Branche gegenüber; "
Business Case Development Services" schließlich dienen der Ermittlung von Geschäftsmodellen und der
Evaluation von Technikinvestitionen auf CFO-Ebene.
LANline/Dr. Wilhelm Greiner