Geht der Welt der Speicherplatz aus?

IDC und EMC uneinig über die Zukunft des Storage-Bedarfs

17. März 2008, 12:41 Uhr |

Laut IDC wird schon jetzt mehr digitaler Content produziert, als Speicherkapazität verfügbar ist Doch bei EMC meint man, dass es trotzdem auf absehbare Zeit keinen Engpass beim Storage geben wird.

"Im Jahr 2011 werden rund 1800 Exabyte an Daten erzeugt – doppelt soviel wie dann an digitalen
Speichermedien zur Verfügung stehen", heißt es in einem Untersuchungsbericht von IDC (1 Exabyte = 1
Milliarde GByte). Doch EMCs Chef für Content-Fragen bestreitet, dass es jemals zu einer Situation
kommen wird, bei der der Speicherbedarf das Angebot übersteigt.

"Die Preise fallen kontinuierlich, die Packungsdichte nimmt weiterhin zu und viele neue
Speichermedien zeichnen sich bereits am Horizont ab – unter diesen Voraussetzungen erwarte ich
keinen Lieferengpass beim Digital-Storage", lautet sein Kommentar.

Auch IDC bestätigt, dass die erzeugten Datenmengen nicht unbedingt kleiner sein müssen, als die
insgesamt verfügbare Speicherkapazität. Denn nicht alle digital anfallenden Daten müssen permanent
aufgehoben werden: Ein Webcache wird gelöscht, die digitalen Pakete eines
Internet-Telefongespräches werden getilgt und auch die Videos von Überwachungskameras bleiben nur
für eine begrenzte Zeit gespeichert.

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So erklärt IDC, dass mit 281 Exabyte bereits im vorigen Jahr mehr digitaler Content erzeugt
wurde, als auf die insgesamt vorhandenen 264 Exabyte gepasst hätten. Diese Zahlen übertrafen sogar
IDCs hohe Prognosen. So habe man vor allem die Nutzung von digitalen Kameras, TVs und auch die
Datenreplikation im Enduser-Bereich unterschätzt.

Auch für die Zukunft erwartet IDC eine weiterhin kräftige Datenexplosion. Hierbei verweisen die
Marktforscher unter anderem auf eine Reihe an bestehenden, aber auch auf viele neue Projekte.
Beispielsweise wird bei Walmart die Kundendatenbank stündlich erneuert, was jedes Mal eine
Milliarde neuer Datensätze im Datawarehouse generiert.

Die Erdölindustrie entwickelt vollständige Abbildungen ihrer Explorationsfelder, in denen alle
Aktivitäten in Echtzeit eingespeist werden. Bei Chevron entstehen dadurch zwei Terabyte pro Tag.
Und wenn der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am europäischen Kernforschungszentrum CERN
in Betrieb geht, fallen dort 300 Exabyte pro Jahr an (
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bietet Physikern schnellen Datenzugriff).

Doch das alles ist harmlos gegen die vom Enduser erzeugten digitalen Informationen. Schon jetzt
entstehen zwei Drittel aller Daten im Enduser-Bereich in Form von MP3, Videos, JPG-Bildern oder
anderen digitalen Consumer-Produkten. Und dieser Trend steigt rasant an da die Speicherkapazität
und die Auflösung von Handy-Kameras, Video-Rekordern und digitalen Videorekordern weiterhin
zunehmen.

Harald Weiss/CZ/pk


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