Laut IDC wird schon jetzt mehr digitaler Content produziert, als Speicherkapazität verfügbar ist Doch bei EMC meint man, dass es trotzdem auf absehbare Zeit keinen Engpass beim Storage geben wird.
"Im Jahr 2011 werden rund 1800 Exabyte an Daten erzeugt - doppelt soviel wie dann an digitalen Speichermedien zur Verfügung stehen", heißt es in einem Untersuchungsbericht von IDC (1 Exabyte = 1 Milliarde GByte). Doch EMCs Chef für Content-Fragen bestreitet, dass es jemals zu einer Situation kommen wird, bei der der Speicherbedarf das Angebot übersteigt.
"Die Preise fallen kontinuierlich, die Packungsdichte nimmt weiterhin zu und viele neue Speichermedien zeichnen sich bereits am Horizont ab - unter diesen Voraussetzungen erwarte ich keinen Lieferengpass beim Digital-Storage", lautet sein Kommentar.
Auch IDC bestätigt, dass die erzeugten Datenmengen nicht unbedingt kleiner sein müssen, als die insgesamt verfügbare Speicherkapazität. Denn nicht alle digital anfallenden Daten müssen permanent aufgehoben werden: Ein Webcache wird gelöscht, die digitalen Pakete eines Internet-Telefongespräches werden getilgt und auch die Videos von Überwachungskameras bleiben nur für eine begrenzte Zeit gespeichert.
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So erklärt IDC, dass mit 281 Exabyte bereits im vorigen Jahr mehr digitaler Content erzeugt wurde, als auf die insgesamt vorhandenen 264 Exabyte gepasst hätten. Diese Zahlen übertrafen sogar IDCs hohe Prognosen. So habe man vor allem die Nutzung von digitalen Kameras, TVs und auch die Datenreplikation im Enduser-Bereich unterschätzt.
Auch für die Zukunft erwartet IDC eine weiterhin kräftige Datenexplosion. Hierbei verweisen die Marktforscher unter anderem auf eine Reihe an bestehenden, aber auch auf viele neue Projekte. Beispielsweise wird bei Walmart die Kundendatenbank stündlich erneuert, was jedes Mal eine Milliarde neuer Datensätze im Datawarehouse generiert.
Die Erdölindustrie entwickelt vollständige Abbildungen ihrer Explorationsfelder, in denen alle Aktivitäten in Echtzeit eingespeist werden. Bei Chevron entstehen dadurch zwei Terabyte pro Tag. Und wenn der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Betrieb geht, fallen dort 300 Exabyte pro Jahr an (
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Doch das alles ist harmlos gegen die vom Enduser erzeugten digitalen Informationen. Schon jetzt entstehen zwei Drittel aller Daten im Enduser-Bereich in Form von MP3, Videos, JPG-Bildern oder anderen digitalen Consumer-Produkten. Und dieser Trend steigt rasant an da die Speicherkapazität und die Auflösung von Handy-Kameras, Video-Rekordern und digitalen Videorekordern weiterhin zunehmen.
Harald Weiss/CZ/pk