Einzeltest: NetCrunch 6 von Adrem Software

Klare Sicht im Netz

25. November 2011, 13:16 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Klare Sicht im Netz

Netcrunchs Karten bilden eine schöne grafische Repräsentation des Netzwerks und der Netzwerkgeräte. Sie sind interaktiv und weisen auf Fehler deutlich hin.
Netcrunchs Karten bilden eine schöne grafische Repräsentation des Netzwerks und der Netzwerkgeräte. Sie sind interaktiv und weisen auf Fehler deutlich hin.
© Adrem

Der erste Start der Applikation als Abschluss des Setups führt den Benutzer in die Netcrunch-Administrationskonsole, eine Windows-GUI. Darin präsentieren sich ihm prominent zunächst zwei Optionen: „Neuen Atlas erstellen“ und „Simulierten Netzwerkatlas öffnen“. Im so genannten Atlas fasst Netcrunch alle Details des Netzwerks und der darin enthaltenen Geräte zusammen. Mit dem simulierten Netzwerk-atlas sammeln Netcrunch-Einsteiger erste Erfahrungen mit der Applikation, darüber hinaus lässt sich mit dieser Option nicht viel anfangen. Für ein echtes Netzwerk muss ein neuer Atlas erzeugt werden, denn Netcrunch weiß ja noch nichts über das Netzwerk und die Netzwerkgeräte. Die zu überwachenden Netzwerkknoten sind also dem Atlas hinzuzufügen, entweder automatisch, manuell oder aus möglicherweise vorhandenen lmhosts-  oder CVS-Dateien. Klar, dass wir uns für „automatisch“ entschieden. Dabei führt Netcrunch eine Discovery über einen oder mehrere vom Nutzer spezifizierte IP-Adressbereiche durch. Wählt der Nutzer nun erneut „automatisch“ als Erfassungsmodus, dann nutzt Netcrunch eine Menge vordefinierter Regeln und Methoden, um die Geräte zu ermitteln, die überwacht werden sollen (SNMP, eDirectory, Domänen etc.). Häufig genutzte Netzwerkdienste ermittelt das Programm automatisch. Möglich ist auch eine Entdeckung von ausschließlich Infrastrukturgeräten (Router, Switches, Server) oder nur von Geräten, die einem definierten SNMP-Filter entsprechen. Auf Wunsch warnt das Programm den Benutzer, wenn er sich daran begibt, sehr große Subnetze oder fremde Netzwerke (Internet) zu scannen. Optional wird der Scanvorgang für bereits erfasste Netzwerke automatisch wiederholt.

Dann heißt es, sich zurückzulehnen und abzuwarten, allerdings nicht übermäßig lange. Das Programm scant ein komplettes Subnetz relativ zügig, installiert dabei aber bei weitem nicht so viele Sensoren wie beispielsweise unser Referentprodukt „Paesslers PRTG“ (Ausgabe 20/2011). Nach dem Scan sind vom Benutzer Überwachungsbereiche auszuwählen. Diese aktivieren dynamische Richtlinien für die passenden Knoten, beispielsweise für Server-Ressourcen, Arbeitsplatzrechner, Netzwerkdienste- und Gerätegesundheit. Als überwachbare Server-Ressourcen kommen Maschinen unter Windows, Netware, Linux, BSD und sogar AS/400-Systeme in Frage, als Netzwerkdienste unter anderem Active-Directory, und in punkto Gerätegesundheit widmet sich Netcrunch ausführlich Cisco und APC.

Gerade war schon zwischen den Zeilen zu lesen, dass Netcrunch nicht ganz so automatisiert vorgeht, wie beispielsweise PRTG. PRTG überwacht, falls der Administrator bei der Netzwerksuche automatisch alle geeigneten Sensoren hinzufügen lässt, ohne dass Hand anzulegen ist deutlich mehr Objekte beziehungsweise System-zustände und Parameter als Netcrunch. Außerdem tut sich Netcrunch offenbar etwas schwer damit, Knoten oder Gerätetypen zu bestimmen. Beispielsweise fand das Programm bei einem entdeckten Rechner nicht heraus, dass es sich um ein System mit Open-Suse-Linux handelte. Noch nicht einmal dass es eine Linux-Maschine war, ließ sich nach dem Scan ablesen. Umso überraschter waren wir, dass Netcrunch eine auf genau diesem Linux-Computer in einer virtuellen Maschine ausgeführte Windows-Server-2003-Installation einwandfrei klassifizierte. Windows-Versionen bestimmte das Programm übrigens immer absolut zutreffend.

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