Einphasige USVs (line-interactive nach IEC 620403 Klasse 2) sichern Heimarbeitsplätze, Server und Rechner in Niederlassungen ab oder dezentrale Geräte im Unternehmen. Bei ihnen spielt das Design eine große Rolle, da sie oft sichtbar in Büros stehen. Wer diese Lösungen in Unternehmensnetze einbinden möchte, sollte darauf achten, dass die mitgelieferte Management-Software auch in die unternehmensweit genutzte Management-Suite wie Openview oder Tivoli einbinden lässt, über entsprechende Kommunikationsschnittstellen (LAN oder auch seriell) und dass die Geräte Alarme zum Beispiel per SNMP an das Gebäudeleitsystem weitergeben können. Es gibt auch Geräte, die nicht nur Windows, sondern auch Unix- und Linux-Varianten unterstützen. Wer mit Virtualisierung arbeitet, sollte zum Beispiel ein Gerät wählen, dessen Shutdown-Software auch mit virtuellen Servern kommunizieren kann.
Bei den großen Online-USVs (IEC 620403 Klasse 1) im Rechenzentrum spielt der Wirkungsgrad die entscheidende Rolle. Maßgeblich dafür ist das trafolose Design der Geräte. Moderne Systeme arbeiten mit IGBT-Gleichrichter, die kleinere Abmaß erlauben und weniger verschleißanfällig sind.
Darüber hinaus unterstützen manche USVs aus energiespargründen den Line-interactive- und den Online-Betrieb. Die Eaton 9135 zum Beispiel arbeitet unter normalen Versorgungsbedingungen im Hocheffizienzmodus (Line-interactive) mit einem großen Eingangsspannungsbereich, sodass sie bei kleinen Stromstörungen nicht auf die Batterien zugreifen muss. Damit erzielt sie laut Hersteller einen Wirkungsgrad von bis zu 97 Prozent. Wird der Eingangsspannungsbereich überschritten, schaltet das Gerät automatisch auf den Doppelwandler-Modus um und erreicht dann noch einen Wirkungsgrad von bis zu 91 Prozent. Das Gerät regelt in diesem Modus sowohl die Ausgangsspannung als auch die Frequenz und bewirkt, dass selbst bei schwerwiegenden Versorgungsproblemen die Ausgangsspannung innerhalb zwei Prozent des Nennwerts bleibt.
Sind Parallelsysteme speziell zur Absicherung von Blade-Servern konzipiert, sollten diese auch bei abnehmender Last noch lange einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent erzielen und selbst bei Auslastungen um die 25 Prozent noch einen Wirkungsgrad von deutlich über 85 Prozent erreichen. Solch niedrige Auslastungen sind bei parallel geschalteten redundanten Systemen durchaus realistisch.
Modulare Systeme haben gegenüber Parallelsystemen viele Vorteile, doch sie sind in der Anschaffung deutlich teurer. Außerdem ist das Handling der 150-Kilogramm schweren Einschübe nichts für schmächtige IT-Mitarbeiter. Hinzu kommt, dass der dafür eingesetzte Schrank auch für Lasten bis zu einer Tonne ausgelegt sein sollte. Bei der Auswahl der modularen Lösung sollte man zudem darauf achten, dass die PDUs zur Stromverteilung im Schrank integrierbar sind.
Doris Piepenbrink