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Nachhaltige Infrastruktur

Server auf Tauchstation

Autor:Autor: Andreas Thomasch / Redaktion: Lukas Steiglechner • 7.10.2020 • ca. 2:15 Min

Eine weitere Variante der Flüssigkeitskühlung ist die Immersionskühlung, bei der ganze Server in eine Kühlflüssigkeit getaucht werden. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Wärme unmittelbar dort abgeführt wird, wo sie entsteht und keine zusätzlichen Kühlleitungen innerhalb des Servers benötigt werden. Hierbei entsteht eine platzsparende Kühllösung, da ein Sekundärkreislauf die entstehende Abwärme abführen kann.

Allerdings gibt es auch Umstände, die eine flächendeckende Immersionskühlung verhindern. Mitarbeiter im Rechenzentrum erleben einen zeitintensiven Wartungsaufwand und müssen mit ungewohnten und teilweise toxischen Kühlflüssigkeiten umgehen. So sind Techniker dazu gezwungen, sollten sie einen Prozessor, eine Komponente oder einen ganzen Server reparieren oder austauschen müssen, diesen zunächst abtropfen zu lassen und von der Kühlflüssigkeit zu reinigen. Damit können Service-Mitarbeiter in einem solchen Kühlkonzept Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb nur schwer umsetzen.

Doch dabei gibt es einen entscheidenden Knackpunkt: Rechenzentren erzeugen durch immer leistungsintensivere Supercomputer, den erhöhten Datenverkehr durch das Internet der Dinge oder auch durch Big-Data-Anforderungen immer mehr Wärme. Die Energie wird für die Rechenkapazitäten benötigt, weshalb Rechenzentrumsbetreiber gar nicht am Problem der Wärme vorbeikommen. Deshalb setzten Forscher und Hersteller viel Zeit und Mühe in Wasserkühlungskonzepte wie die Immersionskühlung. Denn hier können Datacenter in Zukunft eine energie- und somit auch kosteneffizientere Lösung für ihre Kühlung finden.

Andreas Thomasch ist Director HPC & AI DACH bei Lenovo DCG