Messung nach dem Encircled-Flux-Konzept
Encircled Flux spielt bei der Lichtwellenleiterprüfung in dem Maße eine immer größere Rolle, in dem Verlustbudgets enger und Datenübertragungen schneller werden. Es ist daher sinnvoll, die vier wichtigsten Elementen einer erfolgreichen Dämpfungsmessung der Stufe 1 genauer zu betrachten.Mit der stetigen Einführung neuer, verlustarmer Komponenten (zum Beispiel LC- oder MPO-Kassetten) fallen die Verlustbudgets immer geringer aus. Infolgedessen spezifizieren Kabelhersteller und Berater neuerdings Verlustbudgets nicht mehr gemäß den Normen, sondern auf der Basis der Komponentenleistung. Bisher zulässige Toleranzen bei Prüfverfahren sind nicht mehr akzeptabel. Installateure müssen für eine zeitgemäße Arbeitsweise daher die Auswahl der Testgeräte und der Verfahren für die Lichtwellenleiterprüfung der Stufe 1 überdenken. Die Verwendung der geeigneten Referenzlichtquelle, das Einstellen der Referenz und die Verwendung referenzfähiger Steckverbinder sind unverzichtbare Grundlagen der Prüfung. Doch selbst wenn alle Voraussetzungen vollständig erfüllt sind, können die Messergebnisse zweier Prüfer immer noch Abweichungen von bis zu 40 Prozent aufweisen. Dies liegt bei der Prüfung von Lichtwellenleitern leider in der Natur der Sache. Die Glasfaserverbindung selbst wird als zufällig angesehen, weshalb referenzfähige Steckverbinder zu verwenden sind. Eine zusätzliche Unsicherheit ergibt sich aus der Verwendung unterschiedlicher Lichtquellen aufgrund der Art und Weise wie das Licht in das Kabel abgegeben wird, selbst wenn diese referenziert sind. In den TIA-Standards ist die Einkopplungsbedingung von einer optischen Multimode-Quelle durch die so genannte Coupled Power Ratio (CPR) definiert. Aufgrund der auch hier immer noch zu hohen Variabilität zwischen den Quellen entwickelten die TIA und IEC im Jahr 2010 gemeinsam das Konzept Encircled Flux (EF) zur Spezifizierung der Einkopplungsbedingungen in Multimode-Lichtwellenleitern (ANSI/TIA-526-14-B und IEC61280-4-2). EF bezieht sich auf

