Physische Sicherheit von IT-Infrastrukturen

Monitoring-Systeme mit wachsamem Auge

24. April 2023, 7:00 Uhr | Elisabeth Maller/jos

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Beispiele: Klinik, Stadtwerke und ein Felgenhersteller

Wie Monitoring-Systeme wie EMI-One in der Praxis funktionieren und welchen Beitrag sie zum Schutz der IT leisten, zeigt das Beispiel des Klinikums Stuttgart. Das größte Krankenhaus in Baden-Württemberg gehört zu den Kritis-Unternehmen und muss deshalb in der IT- und Telekommunikations-Infrastruktur besonders hohe Standards erfüllen. Schließlich ist es essenziell, dass das Personal jederzeit Zugriff auf Patientendokumente hat. So ist eine An- und Abmeldung von Patienten möglich und Laborwerte sind digital abrufbar.

Im Rahmen des Projekts „Clean“, das eine übersichtlich geordnete Struktur der IT- und Telekommunikationinfrastruktur zum Ziel hat, lässt das Klinikum bis zu 150 Netzwerk- und IT-Schränke durch EMI-One überwachen. „Bei diesem Projekt überwacht und dokumentiert unsere Monitoring-Lösung genau, wer wann Zugriff hatte, und erfasst diese Informationen in einer Logdatei. Aber auch Temperatur und Feuchtigkeit werden präzise gemessen“, erklärt Neroth.

Einen weiteren Anwendungsfall stellt  Borbet Thüringen dar, ein international tätiger Hersteller von Leichtmetallrädern. In der Fertigung des Unternehmens läuft die Produktionssteuerung über ein Micro-Datacenter, das auf dem Schranksystem TiRAX von Apra basiert. „EMI-One wurde in dieses Schranksystem integriert und registriert und verarbeitet Parameter wie Klima, Rauch und Türkontakt. Angeschlossen ist zudem das EMI-Lock-System mit RFID-Leser, um den Zugriff exakt zu kontrollieren und möglichen Sabotageakten direkt einen Riegel vorzuschieben“, so Neroth weiter. Zu den Dienstleistungen von Stadtwerken zählt etwa Fiber to the Home (FTTH), also die Verlegung von Glasfaserkabeln bis in die Wohnung. Um die Netzwerktechnik in den Kellern von Mehrfamilienhäusern vor Vandalismus und Sabotage zu schützen, – denn dies könnte die Telekommunikation im gesamten Haus lahmlegen – werden in einem aktuellen Projekt alle rund 1500 Lokalisationen eines lokalen Internetproviders mit EMI-One von Apra nachgerüstet.

Jede EMI-One-Einheit ist in einen digitalen Stadtplan eingebunden. Sobald jemand einen Schrank öffnet, erscheint der Vorgang auf einer Karte, und das System signalisiert direkt, ob es sich um einen regulären oder nicht geplanten Zugriff handelt.

Wachsames Auge und digitaler Türsteher

Es muss nicht immer die medienwirksame Cyberattacke sein – manchmal reicht schon ein unzufriedener Mitarbeiter oder ein Rohrbruch aus, damit IT-Systeme ernsthaft in Gefahr geraten. Dann kann der entstandene Schaden aber durchaus groß sein: Die Produktion kommt zum Erliegen, die medizinische Versorgung ist nicht mehr zu gewährleisten werden oder Internet und Festnetz sind nicht mehr verfügbar.

Fazit

Mit Blick auf den physischen Schutz der IT-Infrastruktur gilt deshalb: Vorsicht ist besser als Nachsicht – wer Risiken frühzeitig erkennt, kann rechtzeitig reagieren und Schlimmeres verhindern. Monitoring-Lösungen auf Sensorbasis überwachen relevante Parameter und regeln als „digitale Türsteher“ den Zugang zu sensiblen IT-Bereichen. Unternehmen und andere Einrichtungen können so sicherstellen, dass sie betriebsfähig bleiben und teure Störungen oder Verzögerungen vermeiden.

Elisabeth Maller ist als freie Journalistin in München tätig.

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