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Simultaninterview

Interview: Astrid Hennevogl-Kaulhausen

Autor:David Ladner • 21.10.2011 • ca. 1:45 Min

Inhalt
  1. Nachgehakt: USV-Systeme
  2. Eaton
  3. E-Tec
  4. Euromicron
  5. Interview: Astrid Hennevogl-Kaulhausen
  6. Riello
  7. Rittal
Astrid Hennevogl-Kaulhausen,  Geschäftsführerin von Newave USV Systeme
Astrid Hennevogl-Kaulhausen, Geschäftsführerin von Newave USV Systeme
© Newave

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funkschau: Anschaffungskosten: Datacenter sind nicht von vornherein voll ausgebaut. Wie kann ich Überkapazitäten vermeiden und die Anschaffungskosten reduzieren?
Astrid Hennevogl-Kaulhausen: Hier kommt man unweigerlich auf das Thema Modulare-USV-Anlage zu sprechen. Mit diesem System startet man mit einer kleinen Leistung, wie es dem derzeitigen Bedarf entspricht und kann durch einfaches Hinzufügen von USV-Modulen sich dem Leistungswachstum des Datacenters anpassen. Überkapazitäten werden so vermieden und gleichzeitig durch Erhöhung der Modulanzahl auf einfache Weise Redundanz (n+1) geschaffen.

funkschau: Betriebskosten: USV-Systeme werden im Datacenter über zehn und mehr Jahre verbaut. Wie halten Sie die Geräte beim Optimum der Energieeffizienz?
Astrid Hennevogl-Kaulhausen: Bereits heute liegen moderne Anlagen bei 96 Prozent Wirkungsgrad und höher. Zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit und damit auch der Energieeffizienz ist allerdings eine jährliche regelmäßige Wartung unabdingbar. Hier werden nicht nur Reinigungsarbeiten ausgeführt, sondern Verschleißteile wie Lüfter und Kondensatoren nach einigen Jahren getauscht und Software-Updates durchgeführt.

funkschau: Wirkungsgrad: Je höher der Wirkungsgrad desto besser die Energieeffizienz – stimmt das oder nur bei Vollast im Labor?
Astrid Hennevogl-Kaulhausen: Dies ist prinzipiell richtig, sofern die Anlage auch bei kleiner Teilauslastung etwa bei 25 Prozent schon gute Wirkungsgradwerte erreicht. Wichtig ist also ein relativ konstanter Verlauf des Wirkungsgrades mit hohen Werten über den Lastverlauf. Die Angabe des reinen Wirkungsgrades bei Nennlast ist jedoch nicht alleine bestimmend für die Energieeffizienz der Anlage, es müssen noch eine ganze Reihe anderer Aspekte berücksichtigt werden.

funkschau: Überbrückungszeit: Ohne Dieselaggregate im Hintergrund – wie lange darf ein Stromausfall maximal dauern: Überbrückung bis zum Shutdown, damit  Transaktionen sauber abgeschlossen sind und die Server- und IT-Systeme nicht den Hitzetod erleiden?
Astrid Hennevogl-Kaulhausen: Je nach Auslegung der Batterie kann die Einleitung des Shutdowns bereits nach einigen Minuten oder auch erst nach einer Stunde erfolgen. Beginnt der Shutdown der Server, muss die dann noch vorhandene Batteriekapazität auseichend sein, das sichere Herunterfahren aller Programme zu gewährleisten. Das gesamte Shutdown-Szenario muss individuell mit dem Kunden nach seinen Bedürfnissen und Anwendungen abgestimmt werden.

funkschau: Green-IT: Welche Maßnahmen ihrerseits werden künftig für eine noch bessere Energieeffizienz sorgen?
Astrid Hennevogl-Kaulhausen: Als innovatives Unternehmen loten wir ständig alle Möglichkeiten aus, neueste Entwicklungen aus der Forschung in unsere Anlagen einfließen zu lassen. Im Bereich der Energiespeicherung werden sicherlich in naher Zukunft weitere Entwicklungen kommen, welche für USV-Anlagen genutzt werden können. Jedoch bleibt bei bereits bestehenden Wirkungsgraden von über 96 Prozent nicht mehr viel Entwicklungsmöglichkeit nach oben. Für die Energieeffizienz muss daher eine ganzheitliche Betrachtung des Datacenters erfolgen.