Leistungsstarke Transceiver und eine parallel-optische Base-8 Verkabelungsstruktur bieten Netzwerkbetreibern die Möglichkeit, künftige Upgrades zu vereinfachen ohne die gesamte Infrastruktur zu ändern oder austauschen zu müssen. Allerdings ist es dazu wichtig, für eine ausreichende Faserreserve im Backbone zu sorgen, damit Erweiterungen mit möglichst geringem Änderungsaufwand umsetzbar sind. Wenn genügend Faserreserve eingeplant wurde, lassen sich zum Beispiel Upgrades von 10G auf 40/100G oder 400/800G durch den Austausch von MPO/MTP zu LC-Modulen und LC-Duplex-Patch-Kabeln mit MPO/MTP-Adapter-Panels und -Patch-Kabeln umsetzen. Mit dem Austausch von nur wenigen Komponenten ist das Netzwerk dann wieder gerüstet für die Zukunft, ohne dass Änderungen am eigentlichen Backbone anstehen.
Modulare Glasfasergehäuse erlauben außerdem einen Mix verschiedener Techniken und die Integration von neuen Lösungen wie den VSFF-Steckern. Es gibt bereits Gehäuse, die Acht-, Zwölf-, 24- und 36-Faser-Module aufnehmen können. Biegeunempfindliche Glasfasern sorgen außerdem für eine Verkabelungsinfrastruktur, die langlebig, zuverlässig und ausfallsicher ist. Eine solche flexible Hardware hilft, das Netzwerkdesign skalierbar und so einfach wie möglich zu halten. Wenn dann die Anforderungen wachsen, kann die optische Netzwerk-Technik ohne allzu hohe Zusatzinvestitionen mitwachsen.
Wachstum ohne Zusatzinvestition
Port-Breakout-Anwendungen oder neue Entwicklungen im Bereich der Verkabelungskomponenten wie die VSFF-Stecker ermöglichen bei Bedarf also eine höhere Dichte von notwendigen neuen Netzwerkverbindungen, die sich auf demselben Raum unterbringen lassen und keine weiteren Kosten hinsichtlich Stellfläche für Netzwerkschränke erzeugen. Letztendlich haben Nutzer die Wahl aus einer deutlich gestiegenen Anzahl von Transceiver-Technik, optischen Schnittstellen/Steckgesichtern und Übertragungsgeschwindigkeiten. Fest steht jedoch, dass eine Base-8-Verkabelung eine sichere Investition bietet, auf deren Basis sich -R4 oder -R8-Transceiver-Modelle abbilden lassen. Damit unterstützt eine anwendungsneutrale strukturierte Verkabelung die aktuelle Technik und sorgt gleichzeitig dafür, dass Nutzer optimal auf die Zukunft vorbereitet sind. Dies gilt nicht nur für Ethernet-Protokolle, sondern auch für Fibre Channel im Storage Area Network (SAN).
Ausblick
Wie Transceiver-Modelle für 1,6 und 3,2 TBit/s in der Zukunft aussehen werden, bleibt zu beobachten. Die für die aktuell gängigen Geschwindigkeiten eingesetzten Modelle (Pluggable Optics) besitzen bei solch extremen Geschwindigkeiten eine zu große Leistungsaufnahme, um wirtschaftlich zu sein. Entwicklungen in der Transceiver-Technik gehen daher neue Wege, etwa in Richtung Onboard Optics oder Co-Packaged Optics. Aber auch Glasfaser-Steckverbinder und neue Fasertechnik werden bei der Entwicklung eine wichtige Rolle spielen.
Cindy Ryborz ist Marketing Manager DC EMEA bei Corning Optical Communications.