Die Benutzeroberfläche könnte ein wenig mehr Farbe vertragen, denn das, was der Benutzer im Browser sieht, schaut ziemlich fad aus. Aber das ist nebensächlich. Wichtig ist hingegen, wie die Software arbeitet und was sie wann und wie sichert. Und in dieser Reihenfolge führt die Software den Benutzer auch durch die Sicherung: Was und Wann. Auf das Wie hat er leider nur wenig Einfluss. Symantec hat die Software so eingestellt, dass sie standardmäßig Kontakte, Internetfavoriten, Bilder, Finanzdateien und Office-Dokumente sichert, die in den Standardverzeichnissen gespeichert sind. Was sind diese Standardverzeichnisse? Alles, was sich unter C:\Users befindet. Für die genannten Kategorien hat Symantec jeweils eine Reihe von Dateinamenserweiterungen vorgegeben, welche die zu sichernden Dateitypen beschreiben. In der Kategorie „Office-Dokumente“ sichert die Software beispielsweise Dateien mit den Erweiterungen .doc, .docx, .dot, .ppt, .xls, .txt, .pdf und einige mehr. Hier wird etwas deutlich: Für Symantec existieren offenbar neben Microsoft-Office keine anderen Office-Suites. Wer beispielsweise „OpenOffice“ nutzt und seine Dokumente in den natürlichen Dateiformaten dieser Pakete speichert, muss alle möglichen Dateinamenserweiterungen manuell hinzufügen, sonst sichert die Software die Dokumente nicht. Glücklich der, der diese Erweiterungen auch alle kennt.
Offensichtlich konzentriert sich Symantec auf Benutzer, die nichts anderes tun, als mit Office-Dokumenten zu arbeiten und ein paar Bilder, Videos und Musikdateien zu speichern. Das ist schlecht unter anderem für Menschen, die auch programmieren oder Webseiten erstellen - und es gibt viele, die so etwas zum Zeitvertreib tun, von Profis ganz zu schweigen. Wer Software- oder Webprojekte sichern möchte, muss untersuchen, welche Dateinamenserweiterungen in diesen Projekten vorkommen, sonst ...
Viel sinnvoller wäre es, würde das Programm erst einmal grundsätzlich alles sichern und dem Benutzer die Auswahl überlassen, was er nicht sichern möchte. Ja, letztendlich kann ein Benutzer Norton-Online-Backup so einstellen, dass es alles sichert, was er möchte. Er kann Dateinamenserweiterungen, andere Quellen als C:\Users und Regeln mit Wildcards hinzufügen. Aber das ist alles unnötig kompliziert.
Die Frage, wann gesichert wird, ist schnell beantwortet: Nach Zeitplan oder manuell angestoßen. Ein Backup dauert recht lange. Zunächst kalkuliert die Software den notwendigen Speicherplatz, dann legt sie los. Erstmalig führt sie ein vollständiges Backup durch, anschließend nur noch Backups geänderter oder neuer Dateien. Norton-Online-Backup speichert Versionen älterer Dateien 90 Tage lang, so dass der Benutzer bei Bedarf auch ältere Dateien im Zugriff hat. Die Wiederherstellung ist einfach. Der Benutzer selektiert den gesamten Computer oder einzelne Laufwerke, Verzeichnisse, Dateien. Warum die Wiederherstellung einer einzelnen, 19 KByte großen Textdatei im Test fast zwei Minuten dauerte, weiß nur Symantec. Das Programm hat uns nicht vor dem Überschreiben existierender Dateien gewarnt. Das ist gefährlich! Statt einer Wiederherstellung kann der Benutzer auch „Download“ wählen und dann Dateien und Verzeichnisse auch auf einen anderen Computer als die Originalmaschine kopieren. Außerdem ist es möglich, Dateilinks via E-Mail zu senden und gesicherte Dateien zu löschen. Für die Suche nach gesicherten Dateien bietet das Programm eine Suchfunktion mit Kategorien wie Name, Modifizierungsdatum, Größe und Datei-kategorie.