funkschau: Die Zeichen für die Hersteller von Präzisionsklimatisierungssystemen stehen ja durchaus positiv und lassen in den nächsten Jahren weiterhin ein gesundes Wachstum vermuten. Welche Herausforderungen sehen Sie hier für die nächsten Jahre?
Roger Bellof: Wir reden jetzt seit rund zehn Jahren von Green-IT, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Als Hersteller haben wir hier viel Innovationskraft investiert, um möglichst zuverlässige aber auch entsprechend umweltschonende Systeme zu entwickeln. „Stulz CyberAir 3“ etwa gehört heute zu den energiesparendsten Systemen am Markt. Natürlich hat sich hier aus Sicht der Betreiber schon einiges getan. Vor allem die großen Hosting-Anbieter und RZ-Dienstleister gehen mit gutem Beispiel voran und setzen zunehmend energiesparende Freikühlsysteme ein. Der Grund ist, dass der Anteil der Energiekosten in einem Markt mit steigendem Preisdruck zum großen Maß die eigene Wettbewerbsfähigkeit bestimmt. Aber auf der breiten Basis der unternehmenseigenen Rechenzentren findet das Thema leider noch nicht genug Beachtung. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.
funkschau: Wenn Sie von Aufklärungsarbeit sprechen, wo sehen Sie hier die Aufgaben der Hersteller?
Roger Bellof: Die vornehmliche Aufgabe des Herstellers liegt zunächst darin, energiesparende Klimatisierungssysteme zu entwickeln. Wichtig hierbei ist, dass die Ausfallsicherheit der Anlagen in keinem aller Fälle leidet und die Kapitalkosten im Rahmen bleiben. Das stellt hohe Ansprüche an die Qualität der Fertigung, setzt aber auch entsprechende Investitionen in Forschung und Entwicklungsarbeit voraus. Darüber hinaus können wir als Hersteller nur sensibilisieren, wie wir es etwa im Rahmen unsere Mission-Energy-Kampagne tun. Dazu zählt natürlich auch eine entsprechende Beratung. Wir bieten hier vergleichende Modellrechnungen an und setzen uns gemeinsam mit Planern an einen Tisch, um unsere Kunden mit einer für sie optimalen Lösung auszustatten.