Carrier-Ethernet

Reinkarnation im WAN

13. Februar 2013, 13:20 Uhr | Kevin Vachon, COO, Metro Ethernet Forum
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Die erste Generation von Carrier-Ethernet dominiert bereits die Umsätze mit WAN-Equipment. Seit der Gründung des Metro Ethernet Forums vor zehn Jahren hat die Technologie das WAN grundlegend verändert und ebenso eine Infrastruktur bereitgestellt, um die Erwartungen an mobile Anwendungen zu erfüllen. Carrier-Ethernet 2.0 soll es nun noch einfacher machen, die Möglichkeiten zu nutzen.

Bob Metcalfe, Erfinder des Ethernets und Advisory Director beim MEF
Bob Metcalfe, Erfinder des Ethernets und Advisory Director beim MEF: „Ethernet wächst immer noch und es gibt nach wie vor Innovationen.“
© Metro Ethernet Forum

Als das MEF gegründet wurde, ging es bei der Telekommunikation vorrangig um die Verbindung von Individuen. In den nächsten zehn Jahren wird es vornehmlich um die Verbindung von Geräten gehen. Die Nutzung von zwei oder drei Geräten unterwegs ist Normalität: Mobiltelefone, Kindles oder Ultrabooks gehören zur Ausstattung. Die Kommunikation von Maschinen zu Maschinen treibt den Bandbreitenbedarf weiter an. Der Schritt in Richtung auf Cloud-Computing oder bedarfsorientierte IP - wo Anwender vielleicht für einige Minuten eine sehr hohe Geschwindigkeit benötigen - passt nicht mehr zu traditionellen Geschäftsmodellen, die auf Jahresverträgen mit fixen Bandbreiten beruhen.

Carrier-Ethernet bot eine Lösung für die geforderte Telekommunikationsbranche und hat auf der anderen Seite eine signifikante Marktevolution stimuliert. Inzwischen hat das MEF daran gearbeitet, diese Veränderungen zu antizipieren und die Technologie weiterzuentwickeln, um den Bedarf zu erfüllen.

Von den bescheidenen Anfängen in Palo Alto im Jahr 1973 mit 2,94 MBit/s hat sich Ethernet kontinuierlich selbst neu erfunden. Im vergangenen Jahr wurden über 1,2 Milliarden neue Ethernet-Ports verkauft, davon 400 Millionen drahtgebunden und 800 Millionen kabellos - so zumindest sieht es IDC.

Eines der stärksten Kaufargumente für die erste Generation von Carrier-Ethernet war Bandbreite bei Bedarf, in kleinen Schritten kurzfristig skalierbar. Vorher wurde eine neue Verbindung zum Standort benötigt, wenn höhere Bandbreiten erforderlich wurden. Das erforderte Techniker vor Ort und einen signifikanten Aufwand. Mit Carrier-Ethernet kann der Provider Bandbreite bei Bedarf senken oder erhöhen, ohne dass ein Techniker sich in Bewegung setzen muss. Bob Metcalf, Erfinder des Ethernet, erklärte dazu: „Zum ersten Mal waren Ethernet-Services standardisiert und wurden von über 100 Unternehmen übernommen, erzielten 40 Milliarden an Umsatz und Millionen von Ethernet- Service-Locations.  Mehr als tausend Produkte von mehr als 150 Herstellern sind inzwischen vom MEF zertifiziert.“

Skalierbarkeit war der Schlüssel für den Erfolg von Carrier-Ethernet. Unternehmen konnten ihre Netze ohne großen Kapitalaufwand auf Zweigstellen ausweiten und das bei flexiblen Tarifen. So können etwa Handelsketten ihre Bandbreiten erhöhen oder verringern, um saisonale Unterschiede auszugleichen, ohne kostspielige vertragliche Überversorgung.

Auch wenn Carrier-Ethernet lediglich diese Basisfunktionalität eines skalierbaren Point-to-Point-Services bieten würde, so wäre es noch immer ein Erfolg. Tatsächlich hat es sich aber kontinuierlich weiterentwickelt. Eine ganze Palette weiterer Services sind bereits verfügbar oder mittlerweile in der Pipeline.

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