Startseite > Datacenter & Verkabelung > Reinkarnation im WAN

Carrier-Ethernet

Reinkarnation im WAN

13. Februar 2013, 13:20 Uhr | Kevin Vachon, COO, Metro Ethernet Forum

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Carrier-Ethernet-Certification

Carrier-Ethernet hat den Business-Nutzern viel von dem versprochen, wonach sie gesucht haben. Allerdings hat der Markt erst dann abgehoben, als die Kunden sich einer zertifizierten Kompatibilität sicher sein konnten. Entsprechend hat sich das Metro Ethernet Forum zunächst um die Zertifizierung der Hardware gekümmert. Die Zertifizierung von Services begann noch im gleichen Jahr.

Mitte diesen Jahres haben 84 zertifizierte Hersteller über 850 zertifizierte Geräte und 63 zertifizierte Servcie-Provider über 250 Carrier-Ethernet-Services angeboten. Der Bedarf an Carrier-Ethernet steigt, und dadurch kreiert die Technik nicht nur die Nachfrage nach Hardware, sondern schafft auch Möglichkeiten für Berater, Vertriebsingenieure und Professional-Services. Vor diesem Hintergrund hat das MEF im vergangenen Jahr die Zertifizierung um das „MEF Professional Certification Program“ erweitert. Es richtet sich an Personen, deren Skills im Bereich Carrier-Ethernet-Technologie den vom MEF definierten Standards entsprechen sollen.

Das MEF-CECP-Programm wurde über ein Jahr lang entwickelt, inklusive eines viermonatigen Beta-Testing mit Hilfe von Examens-Spezialisten. Der Start erfolgte im Jahr 2011. Laut Michael Howard, Principle Analyst bei Infonetics Research, kam dies zur rechten Zeit. „Ethernet-Services werden unserer Prognose nach bis 2015 49 Milliarden Dollar an Umsatz erzielen. Da gibt es eine wachsende Nachfrage nach akkreditierten Carrier-Ethernet-Experten.“

Der Lehrplan wurde aus den vom technischen Komitee in den letzten zehn Jahren entwickelten Spezifikationen erarbeitet. Es ist geplant, weitere Professional-Programme zu entwickeln, zunächst etwa für technischen Vertrieb und Marketing, Engineering oder Operations. Der Bedarf geht sogar darüber hinaus.

Auf der Website des MEF wird umfangreiches Material zur Verfügung gestellt inklusive einer Check-Liste. Eine Palette von Studien-Guides ist in Vorbereitung. Training für das Examen wird auch von den Accredited Training Providers des MEF angeboten. Das sind geografisch verteilte Schulungsanbieter, die von MEF geprüft werden.

Das Multiple-Choice-Examen kann online abgelegt werden, unter Nutzung einer web-basierten Beaufsichtigungstechnologie zur Sicherstellung der Echtheit eines Tests. Die Prüfung kann auch Inhouse abgelegt werden, im Anschluss an einen Trainingskurs. Es werden mehr als 40 Themengebiete abgedeckt, darunter:

MEF-Service-Definitionen für E-Line, E-LAN und E-Tree,
Implementierung von Services über verschiedene Transport- und Zugangstechnologien,
Definition und Anwendung von UNI, EVC und ENNI,
wesentliche Serviceattribute von UNI, ENNI, EVC und OVC,
Definitionen der MEF 9, 14 und 18 für Herstellerequiment,
wesentliche Serviceanforderungen für Wholesale-Zugang, Ethernet-Access zu IP, Mobile-Backhaul, Retail-Ethernet etc.,
Vergleich mit Layer-2-Frame-Relay, IP/MPLS und TDM-Private-Line,
Circuit-Emulation über Ethernet und Synchronisation, sowie
Bedeutung von Service, Operations, Administrations und Maintenance (SOAM).

Erfolgreiche Kandidaten erhalten ein MEF-Zertifikat, das ihnen die Nutzung des MEF-CECP-Logos erlaubt, etwa für E-Mail-Signaturen, Visitenkarten oder CVs. Es erfolgt zusätzlich der Eintrag in das Online-Directory des MEF. Im Juni 2012 waren bereits 267 MEF-CEPs von 89 unterschiedlichen Organisationen in 36 Ländern zertifiziert, angeführt von Nordamerika mit 45 Prozent sowie Asien und Europa mit jeweils 25 Prozent.