Bei der Vorstellung von CE 2.0 erklärte Nan Chen, Gründer und Präsident des MEF: „Unsere erste Generation ermöglichte standardisierte Ethernet-Services zur Bereitstellung über ein einzelnes Providernetz. Die zweite Generation kann am besten durch ihre Fähigkeit definiert werden, differenzierte Anwendungen über miteinander verbundene und gemanagte Netzwerke global zu liefern.“
Diese Flexibilität bedeutet, dass die Verbindung von Services von unterschiedlichen Providern, von denen jeder die präferierte Wahl an technischen und Geschäftsattributen nutzt, sich zu einem komplexen Prozess entwickelt hat, der allerdings einwandfrei funktioniert. Carrier-Ethernet - eine höchst simple Lösung für die Verbindung von Standorten innerhalb einer Stadt - benötigte eine lange Zeit, sich über den Globus zu verbreiten, weil viele Parameter zwischen den Providernetzen in Einklang gebracht werden mussten.
Die Nachfrage nach E-Line-Point-to-Point-Konnektivität war so stark, dass Provider die E-LAN-Multipoint-Konnektivität nicht in gleicher Weise vermarktet haben, auch wenn sie schon seit längerem vom MEF spezifiziert war. Multipoint-Konnektivität schafft ein deutlich komplexeres Management-Szenario - entsprechend wurde dies bei CE 2.0 mit den automatischen Managementfunktionen berücksichtigt.
Die Neuheiten bei CE 2.0 lassen sich in zwei Kategorien zusammenfassen. Ersten erweitert CE 2.0 die drei Basisservices zu nunmehr acht Carrier-Ethernet-Services: Jeweils zwei bei E-Line, E-LAN, E-Tree und E-Access. Zweitens unterstützt CE 2.0 nun neu standardisierte und leistungsfähige Funktionen: Multi-CoS, Interconnect und Management, die alle durch eng integrierte Service-Attribute, Implementation-Agreements und Management-Spezifikationen bereitgestellt werden. Insbesondere das Mobile-Backhaul-Implementation-Agreement von CE 2.0 schafft einen Standard für effiziente und zuverlässige 4G- Mobile-Backhaul-Netze und -Services. Es ermöglicht signifikante Einsparungen für Mobilfunkbetreiber und eröffnet neue Möglichkeiten für Access-Provider durch ein Multi-CoS- (Class of Service-) Interconnect.
Die Multi-CoS-Erweiterungen standardisieren Performance-Ziele über eine Reihe von „Performance Tiers“ und andere Applikationen. Das mündet in einer verbesserten Quality-of-Service (QoS) und optimierte Effizienz im globalen Maßstab. Die Interconnect-Spezifikationen erhöhen die Bedeutung von CE 2.0 weltweit und die neuen Management-Spezifikationen bieten neue Formen erschwinglicher Skalierbarkeit und Messbarkeit.