Für die IT-Management-Betrachtung zählt jedes auf IT-Seite eingesparte Watt doppelt. Laut dem Infrastrukturhersteller Knürr zeige die Praxis, dass die meisten erforderlichen Techniken und Lösungen wie Kalt- und Warmganganordnung, wassergekühlte Server-Schränke, der Einsatz verlustarmer USV-Systeme oder die richtige Wahl des Standorts bereits existierten, oft jedoch noch einer konsequenten Anwendung und Abstimmung bedürften. "Fakt ist, dass ein Großteil der Energie, die für den Betrieb der IT aufgewendet wird, nicht in Rechnerleistung umgesetzt wird, sondern schlicht und ergreifend als Abwärme verloren geht", so Dr. Koch, CTO von Knürr. Der Spezialist beschäftigt sich bereits seit sieben Jahren mit dieser Thematik, lange bevor "Energieeffizienz" Relevanz besaß. Der Experte arbeitet mit seinem Team an signifikanten Änderungen der Kühlung von Servern und setzt nach eigenen Angaben exakt dort an, wo das Handicap vieler Unternehmen liegt. "Um die teils ehrgeizigen Ziele der Energieeffizienz zu erreichen, sind maßgebliche Verbesserungen auf allen Ebenen nötig", und ergänzt: "Nur der Einsatz energieeffizienter Server-Komponenten und die perfekte Abstimmung aller Systeme senken spürbar den Energiebedarf," so Dr. Koch.
Doch wie erreichen IT-Verantwortliche die perfekte Abstimmung aller Systeme?
Management-Werkzeuge sollen in der Lage sein, den Energieverbrauch zu messen, darzustellen und auf
ein optimales Maß zu nivellieren. Energieverbrauch fließt zunehmend als eine zusätzliche wichtige
Metrik in das Management einer IT-Umgebung ein, um den Einsatz von IT-Systemen noch stärker am
tatsächlichen Bedarf auszurichten. Außerdem werde in Kürze, so die Einschätzung, ein intelligentes
Zusammenwirken der IT-Systeme mit der physischen Infrastruktur weitere Einsparungen im
zweistelligen Prozentbereich bringen.
Diese können aber nur erzielt werden, wenn Optimierungen unter ganzheitlichem Ansatz erfolgen.
So kann schon der Einsatz von Low-Voltage-Prozessoren, kleineren Festplatten, nur einem Netzteil
und vier RAM-Bausteinen mit 2GByte anstatt acht mit jeweils 1 GByte bereits ein Drittel des
Verbrauchs senken. Dem gegenüber stehen Mehrinvestitionen für einen Server von 220 Euro. Die
Stromkosten lassen sich nachweisbar von durchschnittlich 304 auf 210 Euro pro Jahr senken. CTO Koch
ergänzt um eine Nuance: "Berücksichtigt man zusätzlich, dass etwa der gleiche Anteil an Energie im
Bereich der Kühlungsinfrastruktur eingespart werden kann, amortisieren sich die Mehrkosten für die
Anschaffung des energieeffizienten Systems schon nach nur einem Jahr."
Einen nicht zu unterschätzenden Schritt zu mehr Energieeffizienz stellen ganzheitlich
durchdachte IT-Infrastrukturen dar. Dies bedeutet im Klartext, die teils noch recht zähe
Kommunikation zwischen IT- und Facility-Management zu verbessern. Zur besseren Verständigung gebe
es zum Beispiel das Tool Energy Logic, ein Schritt-für-Schritt-Planungsinstrument von Emerson
Network Power, das Rechenzentrums-, IT- und Energie-Managern, CIOs und Facility-Managern
ermöglicht, Energiekosten in ihren IT-Infrastrukturen einzusparen. Energy Logic basiert auf
Forschungserkenntnissen sowie Modellrechnungen und unterstützt Facility-Manager und IT-Leitung
dabei, sinnvolle und effektive Entscheidungen in Sachen Energieoptimierung zu treffen. Gleichzeitig
senke die Lösung den Bedarf an kritischen Infrastrukturressourcen wie Strom, Kühlung oder Raum,
ohne dass die Verfügbarkeit oder Flexibilität der IT-Systeme eingeschränkt werde. Die Entwicklung
geeigneter Konzepte sowie die fachkundige Implementierung festgelegter ganzheitlich ausgelegter
Sicherheitslösungen bilden laut Dr. Koch weitere unverzichtbare Stationen einer erfolgreichen
IT-Effizienz und damit verbundenen Hochverfügbarkeit.
LANline/jos
LANline-Brennpunkt RZ-Ausstattung