Für erfolgreiche Transformationsprojekte sollten CIOs und Netz-werkingenieure eng zusammenarbeiten. Ein Gastkommentar von Opengear.
Der Aufgabenbereich eines Network Engineers ist mehr oder weniger klar definiert: Er baut das Netzwerk auf, er konfiguriert es und sorgt dafür, dass es störungsfrei funktioniert. Falls es dennoch zu Unterbrechungen kommt, ist er dafür verantwortlich, diese so schnell wie möglich zu beheben. Auf Anfrage muss er in der Lage sein, individuelle Lösungen für die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen zu finden und die entsprechenden Systeme anschließend fehlerfrei zu installieren. Cybersicherheit ist ebenfalls ein wichtiges Thema für einen Network Engineer. Er ist der erste Ansprechpartner, wenn es darum geht, die Infrastruktur gegen Angriffe von außen und innen zu schützen. Im Großen und Ganzen hat er also die Aufgabe, das Netzwerk aufzubauen und optimal am Laufen zu halten.
Führt man diese Stellenbeschreibung noch ein Stück weiter aus, berät der Network Engineer den IT-Verantwortlichen nicht nur bei der Evaluation und Beschaffung von Hard- und Softwarekomponenten zur Modernisierung der Infrastruktur – idealerweise steht er dem CIO auch bei der Neuausrichtung der IT beratend zur Seite. Diese Rolle des Sparringpartners gewinnt vor dem Hintergrund, dass ein modernes, resilientes Netzwerk der Eckpfeiler jeder Digitalisierungsstrategie ist, enorm an Bedeutung. Die Realität sieht aber leider oftmals anders aus, wie eine aktuelle Studie von Opengear zeigt. Neben CIOs wurden für die Erhebung separat auch Netzwerkverantwortliche befragt, um die Beziehungen zwischen ihnen besser zu verstehen und die Frage zu klären, wie gut die beiden für die digitale Transformation so entscheidenden Gruppen tatsächlich zusammenarbeiten.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Zwar ist nahezu jeder CIO (90 Prozent) laut eigenen Angaben federführend am Entscheidungsprozess der unterschiedlichen Transformationsprojekte seines Unternehmens beteiligt. Aber lediglich zwölf Prozent der Netzwerkingenieure sagen, dass sie bei der strategischen Ausrichtung um ihre Meinung gefragt werden. Viel Luft also nach oben. Entsprechend lässt sich vielleicht auch die Unzufriedenheit auf beiden Seiten erklären: Nur 15 Prozent der Network Engineers attestieren ihrem CIO eine sehr gute Arbeit.
28 Prozent der CIOs sagen dasselbe wiederum über ihre Netzwerkingenieure. Durch eine kontinuierliche Kommunikation könnten diese Kennzahlen deutlich verbessert werden. Gleichzeitig wünschen sich die Netzwerkverantwortlichen von der Führungsebene mehr Unterstützung, und zwar in Form von Schulungen zu neuen Technologien und mehr Budget für die Modernisierung. Angesichts der Tatsache, dass sich das Aufgabenspektrum für Network Engineers in den letzten Jahren massiv verändert hat – und damit der Druck, unter dem sie stehen –, ist dieser Wunsch mehr als verständlich.
Eine enge Zusammenarbeit über Abteilungen und Hierarchien hinweg ist jedoch für jedes Unternehmen eine Herausforderung. Auch in der IT ist das nicht viel anders. Dabei sind die Aufgabenbereiche von C-Level und Netzwerkteam gar nicht einmal so weit auseinander. CIOs sind für die Entwicklung einer übergreifenden Vision oder Strategie verantwortlich, die die digitale Transformation des Unternehmens vorantreibt.
Die Netzwerkingenieure auf der anderen Seite liefern die Lösungen, um diese erfolgreich umzusetzen. Denn moderne Netzwerke müssen längst nicht mehr ausschließlich Konnektivität und Verfügbarkeit gewährleisten. Sie müssen schnell auf neue Anforderungen reagieren, neue Dienste ermöglichen sowie Daten und Prozesse schützen. Erst das macht den entscheidenden Unterschied von reiner Business-Kontinuität hin zu echter Business-Resilienz und Innovationskraft. Ohne ein konstruktives Miteinander besteht die Gefahr, dass die enormen Summen, die in die digitale Transformation investiert werden, letztlich vergeudet werden.