Managed-Services

Sicherheitsrisiko Cloud-Computing?

30. Januar 2012, 15:09 Uhr | Wolfgang Straßer, Geschäftsführer von @-yet in Leichlingen

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Die Verantwortung für die Risiken trägt nicht der Provider

Verbesserung der Effizienz sowie der Sicherheit aber auch Vereinfachung der IT sind häufig genannte Argumente wenn es um einen geplanten Einsatz von Cloud-Computing geht. Hier rät jedoch Heiko Frank zur Vorsicht. „Denn“, so seine Begründung, „im Prinzip sind die Interessen von Dienstleister und Kunden gegenläufig.“ Denn während die Unternehmen gerne die gesamte Verantwortung für den regelkonformen Betrieb an den externen Provider verlässlich delegieren möchten, hat dieser ganz andere Prioritäten. Sein Geschäftsmodell beruht in erster Linie darauf durch Ressourcenoptimierung Kosten einzusparen. Dieses Ziel lässt sich gut realisieren, indem er - ganz im Sinne der Gewinnmaximierung - bewusst ein Wagnis eingeht: Zum Beispiel dann, wenn er zur Steigerung der Rentabilität weniger Puffer vorhält, was bei Belastungsspitzen unweigerlich zu Performanceproblemen beim Kunden führt. „Dieses Vorgehen ist relativ einfach erklärbar“, so Frank, „da sich einige Risiken nur sehr teuer absichern lassen, kann ein Provider finanziell gezwungen sein, keine ausreichenden Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und für den schlimmsten Fall eine Insolvenz in Kauf zu nehmen“.

Nach Meinung des Ernst & Young-Managers ist der Kunde somit dazu verpflichtet, eigenverantwortlich zu handeln. Er müsse etwa einkalkulieren, dass eventuell für mehrere Stunden keine Zugriffsmöglichkeit auf bestimmte Anwendungen und Daten bestünden. Hierfür seien Notfallmaßnahmen zu planen oder alternativ zu überprüfen, ob der beauftragte Cloud-Anbieter hier mittels entsprechender Szenarien Vorsorge  getroffen habe. Essentiell sei jedoch, dass „jene Risiken, die Einfluss auf die Geldmittelebene oder die Wertschöpfungskette haben, möglichst vermieden werden“. Zum Beispiel dadurch, dass unternehmenskritische Prozesse eben nicht ausgelagert werden. Denn „auch die Vereinbarung von Pönalen reiche nicht aus, da bis zu einer gerichtlich erstrittenen Schadenersatzleis-tung einige Jahre vergehen können, in denen der finanzielle Schaden zu Liquiditätsengpässen führen kann“. Zudem sollte stets untersucht werden, welche Auswirkungen eine Nicht-Leistung des Providers, etwa durch Insolvenz, hätte.

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