Der Blick in viele Rechenzentren offenbart: Über die Jahre gewachsen ist die physische Infrastruktur alles andere als eine geeignete Basis für die Optimierung von IT, IT-Betriebsabläufen und Geschäftsprozessen. Was den Unternehmen angesichts dieser Ausgangsposition weiterhilft, ist eine Standardisierung innerhalb ihres Rechenzentrums und ihrer Server-Räume.
In vielen Rechenzentren haben sich über die Jahre gewachsene IT-Landschaften aus Systemen, Komponenten und Ausrüstungen unterschiedlicher Hersteller gebildet. Häufig haben sie zu Insellösungen und starren Strukturen geführt, die mit den gestiegenen Anforderungen an das RZ nicht mehr Schritt halten. In dem Maße wie Unternehmen eine Optimierung ihrer IT, deren Betrieb und ihrer Geschäftsprozesse ins Auge fassen, ist auch die RZ-Infrastruktur zu optimieren.
Hier können die Betreiber kleinerer Datacenter von den ganz Großen der Internet-Branche lernen. Bei Google, Microsoft & Co. stehen die Hallen voll standardisierter Server-Container. Sie halten hochverfügbar und hoch wirtschaftlich gigantische Rechen- und Speicherkapazitäten vor. Parallel überzeugen die bei den Internet-Konzernen standardisierten Server-Farmen durch exzellente PuE-Energieeffizienzwerte (Power-Usage-Effectiveness) unterhalb von 1,2. Wenn auch die Rechenzentren kleiner und mittelständischer Unternehmen deutlich kleiner ausfallen als die Server-Farmen der Internet-Größen, so bietet sich auch hier viel Raum für Modifikationen und Optimierungen. Wichtig für das Unternehmen ist, unabhängig von der Größenordnung einen konsequenten Standardisierungsweg einzuschlagen. Er führt unter dem Strich zu mehr IT-Effizienz und auf Dauer zu geringeren laufenden IT-Kosten.
Bevor es soweit ist, sollte eine generelle Entscheidung getroffen werden: eigenes Rechenzentrum oder Outsourcing? Meist spielen wirtschaftliche Abwägungen für diese Entscheidung die wichtigste Rolle. So sprechen die höheren Initialkosten für notwendige Neuanschaffungen und das dauerhafte Vorhalten eigener Personalressourcen gegen ein Inhouse-RZ. Dennoch sollte bei dieser Entscheidung nicht zu kurz kommen, dass der direkte, physische Zugriff durch eigenes Personal auf eigene Daten, Hardware und Infrastruktur eine hohe Bedeutung zukommen kann. So gelten in Deutschland gerade im Gesundheits- und Finanzsektor besonders strenge Sicherheits-, Compliance- und Datenschutzvorschriften.