Rechenzentrumsbetreiber können, wenn sie ihr System auslegen, verschiedene Arten und Intensitätsstufen bei der Redundanz wählen. Doch die Frage bleibt: Welche Art der Redundanz findet denn hauptsächlich praktische Anwendung in Stromverteilungs- und Absicherungssystemen in Serverschräken? Selbstverständlich gilt die Regel: Je umfangreicher eine Redundanz aufgebaut ist, desto besser ist ein System gegen einen Ausfall gewappnet. Die Wirtschaftlichkeit spielt im hart umkämpften IT-Markt jedoch eine wichtige Rolle. In der Praxis werden die Stromverteilungs- und Absicherungssysteme daher in der Regel nur mit Betriebsredundanz ausgelegt. In modernen Serverschränken finden sich typischerweise zwei Formen der Betriebsredundanz. Allen gemeinsam ist, dass die Einspeisung – zumeist HVL (Hauptversorgungsleitung) genannt – redundant erfolgt. Das bedeutet, dass zwei unterschiedliche Spannungsquellen genutzt werden. So stellen die Verantwortlichen sicher, dass beim Ausfall einer Einspeisungsquelle (HVL) das System weiter zu 100 Prozent funktioniert. Denn in diesem Fall übernimmt die zweite Einspeisung die komplette Spannungsversorgung.
Unterschiedlich ist jedoch die Verschaltung der Sicherungselemente, also der elektronischen Sicherungsautomaten. Dafür gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
Rechenzentrumsbetreiber müssen also verschiedene Faktoren berücksichtigen: von der Ausfallsicherheit bis hin zur Wirtschaftlichkeit des Systems. Denn die Vorbeugung eines Ausfalls ist für jedes Datacenter geschäftskritisch, doch gleichzeitig muss die eingesetzte Infrastruktur in einem wirtschaftlichen Rahmen existieren. So haben die Verantwortlichen verschiedene Möglichkeiten, um ihre Ausfallsicherheit zu erhöhen und die Redundanz ihrer Stromverteilung zu gestalten.
Marvin Schmid, Applikationsingenieur Communication Systems, E-T-A