Vmware-Studie: Unternehmensangestellte geben im Jahr rund 1,6 Millionen Euro für nicht genehmigte Cloud-Services aus

Versteckte Wolken

16. Mai 2013, 12:57 Uhr | Ralf Ladner

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Ungenehmigte Clouds: Deutsche Angestellte am zurückhaltendsten

Jörg Hesske, Country Manager, VMware Deutschland
© Vmware

In der Vmware-Umfrage geben fast die Hälfte der europaweit Befragten (45%) an, dass sie es nicht scheuen würden, auch ungenehmigt Cloud-Angebote zu nützen, und über ein Drittel (36%) hat dies bereits schon einmal getan. Deutsche Arbeitnehmer sind hier mit 29% etwas zurückhaltender; am wenigsten Skrupel haben italienische Angestellte (49%).
Fast ein Viertel (23%) hat für solche Cloud-Dienste Unternehmensgeld verwendet, darunter haben 47% bis zu 2.000 Euro, 12%, bis zu 5.000 Euro und weitere 12% sogar über 5.000 Euro ausgegeben (im Jahr 2012). Abgerechnet wird dabei meist über die Budgets der Abteilungen (D: 61% / EU: 43%), über Spesen (D: 19% / EU: 38%) oder über die Kreditkarte der Unternehmen (D: 24% / EU: 33%).

Doch warum kommt es überhaupt dazu, dass Angestellte Cloud-Lösungen kaufen, ohne dies mit ihrer Unternehmens-IT abgestimmt zu haben?
In der Vmware-Studie haben die Befragten dafür länderübergreifend zwei maßgebliche Gründe genannt: Demnach erleichtern flexible Cloud-Lösungen den Unternehmensmitarbeitern ihre tägliche Arbeit, ermöglichen schnellere und effizientere Prozesse und helfen bei der Einführung neuer Produkte, was den Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschafft. Die IT-Abteilungen würden leider oftmals zu spät oder zu langsam reagieren, so dass sich manche Abteilungen inzwischen selbst am offenen IT-Markt bedienen.

Am eifrigsten sind hier folgende Unternehmensbereiche:
1. Marketing / Werbung / Kommunikation (37% in Deutschland / 43% in Europa)
2. Einkauf (D: 36% / EU: 27%)
3. Vertrieb (D: 31% / EU: 33%)
4. Forschung & Entwicklung (D: 27% / EU: 31% )
5. Finanzen (D: 22% / EU: 23%)

Allzu großen Schaden scheinen die Mitarbeiter dabei allerdings nicht anzurichten, denn immerhin 27% der IT-Entscheider haben zugegeben, dass sie die von den Abteilungen eingesetzten Cloud-Applikationen auch offiziell einführen möchten oder ohnehin planen, umzusetzen. Mit diesem Wissen im Hintergrund hat das eigenmächtige Handeln der Abteilungen den IT-Departements sogar noch Budget gespart.

Die Top-5 der in Deutschland beliebtesten (kostenpflichtigen und -freien) Cloud-Services sind:
1. Daten und File-Sharing-Dienste (D: 54% / EU: 55%)
2. Cloud-basierte E-Mails, wie Gmail, Hotmail, Yahoo Mail (D: 49% / EU: 47%)
3. Instant-Messaging (D: 46% / EU: 44%)
4. Video-Conferencing (D: 41% / EU: 37%)
5. Applikations- oder Daten-Hosting-Anbieter wie Amazon Web Services der Rackspace (D: 30% / EU: 19%)

Dicht gefolgt in dieser Rangliste sind Enterprise-Social-Networks (D: 26% / EU: 22%), Plattform-as-a-Service- (D: 22% / EU: 14%) sowie Software-as-a-Service-Lösungen, wie CRM-Systeme von Salesforce oder SurveyGalaxy.com (D: 20% / EU: 17%).

„Unsere Untersuchung zeigt, dass zwar in jedem Unternehmen erstaunlich hohe Geldbeträge in Cloud-Lösungen fließen, die so nicht genehmigt sind.  Doch es ist nicht unbedingt vergeudetes Geld, denn die Mitarbeiter tun das nicht aus bösem Willen, sondern für das Wohle des Unternehmens und um effektiver arbeiten zu können“, kommentiert Jörg Hesske, Country Manager VMware Deutschland, die Ergebnisse der Studie.
„IT-Abteilungen sind an einem Wendepunkt angelangt, an dem sie die entstehenden Schatten-Clouds in ihren Unternehmen nicht länger ignorieren können. Sie müssen sich der Herausforderung stellen, ihren Kollegen die für ihre Arbeit benötigte Flexibilität zu bieten, ohne dass sie die Kontrolle verlieren oder Sicherheitslücken riskieren. Über die Vorteile bestimmter Cloud-Angebote sind sich IT-Professionals und Büroangestellte generell einig. Was jetzt wichtig ist, ist ein intensiver Dialog zwischen den Abteilungen. Es ist großartig, Mitarbeiter im Unternehmen zu haben, die die Initiative für Innovation und Wachstum ergreifen, aber dies muss abgestimmt sein. Die IT sollte proaktiv agieren und unternehmensweit unterstützende Services initiieren, um Kunden-, Mitarbeiter- und Business-Anforderungen erfüllen zu können. Das Software-Defined-Datacenter spielt hier eine wichtige Rolle“, so Hesske weiter.

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