Im November fand dieses Jahr die VMware Explore in Barcelona statt. Zwei Themen standen besonders im Fokus: zum einen die Neuerungen im KI-Umfeld und zum anderen die geplante Übernahme von VMware durch Broadcom.
Durch die Bekanntgabe der AI-Partnerschaft zwischen VMware und NVIDIA auf der VMware Explore in Las Vegas war es nicht überraschend, dass sich ein Großteil der Neuerungen im Rahmen der europäischen Veranstaltung mit dem Thema KI beschäftigen. Entsprechend bietet nun VMware ein vollumfängliches Portfolio von Tools an, um KI-Modelle von der Infrastruktur bis zum Deployment verwalten zu können.
Auf der Messe in Barcelona war die Datensouveränität einer der ersten Bereiche, der adressiert wurde. Laut VMware ist es mit ihnen problemlos möglich eine eigene Sovereign Cloud aufzusetzen, um den internen, als auch externen regulatorischen Anforderungen bei Arbeiten mit Daten gerecht zu werden. Insbesondere beim Trainieren von KI-Modellen sind Daten ein wichtiges Gut geworden, das oft den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bieten kann und deshalb entsprechend geschützt werden muss.
So konnte schon eine Verdoppelung der Partner auf nun 57 im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnet werden. Aufgrund dieser Tatsache erhofft sich VMware auch eine starke Nachfrage für die nächsten Jahre und baut dementsprechend den Funktionsumfang weiter aus.
Um eine geeignete Infrastruktur für die Entwicklung von KI-Modellen bereitzustellen, wurde die Version 5.1 von VMware Cloud Foundation (VCF) vorgestellt. Dieser Softwaresuite bietet die Möglichkeit von Netzwerken über Speicher bis hin zu Rechenressourcen alles mit einem Tool zu erstellen. Entscheidend sind bei der neuen Version die signifikanten Verbesserungen, die die Arbeit mit KI optimieren.
Nun ist es möglich 16 GPUs pro virtueller Maschine zu verwenden, eine Verdoppelung im Vergleich zum bisherigen Wert. Zusätzlich wurde auch der vSAN-Speicher optimiert – VMware spricht hier von einer Vervierfachung der Leistung. Damit möchte VMware VCF als Plattform für ML und AI Workloads etablieren.
Für das Bereitstellen der Anwendungen setzt VMware weiterhin auf die hauseigene Kubernetes Plattform Tanzu. Auch hier sind Neuerungen mit KI-Unterstützung hinzugekommen, wie zum Beispiel die Tanzu Application Engine, die als zusätzlich Abstraktionsschicht verstanden werden soll. So können laut VMware mit einfachen Konfigurationseinstellungen Themen wie Hochverfügbarkeit nun von Tanzu übernommen werden. Darauf aufbauend wird weiterhin stark auf das Framework Spring beziehungsweise Spring Boot gesetzt, die ebenfalls einige neue Features bekommen.
Viele dieser Neuerungen sind dem DevX (Developer Experience) Bereich zu zuordnen. Ziel ist es den Entwicklern beschwerliche Aufgaben abzunehmen, damit sich diese vollständig auf das Entwickeln konzentrieren können. Im Gespräch betonte Frederik Bijlsma, Vice President, EMEA Sales, VMware Tanzu: „DevX wird in Zukunft immer wichtiger werden“. Dabei verwies er auf die „Four Gartner Hype Cycle Themes“, bei dem Gartner die Zukünftige Relevanz dieses Themas hervorhebt.
Die nächste europäische Ausgabe der VMware Explore soll vom 4. bis 7. November 2024 stattfinden.
Dominik Landau ist Lehrbeauftragter für Virtualisierungs- und Containertechniken an der Hochschule Ansbach und IT Consultant bei Söldner Consult in Nürnberg.