Unternehmen stehen unter ständigem Anpassungs- und Verbesserungsdruck. Eine der Herausforderungen dabei ist es, ein effizientes Software-Architekturmanagement zu betreiben. In diesem Kontext wird der Übergang von einer monolithischen Software-Architektur hin zur Microservice-Architektur wichtiger.
Unternehmen erkennen, dass sie den sich verändernden Marktbedingungen und den steigenden Kundenanforderungen mit dem traditionellen monolithischen Ansatz oftmals nicht mehr gerecht werden können. Aus diesem Grund streben viele Unternehmen den Übergang zu Microservices an. Damit wollen sie ihre Softwareentwicklung und -bereitstellung optimieren und besser auf die heutigen Herausforderungen vorbereitet sein.
Doch was genau sind die treibenden Kräfte hinter diesem Wandel? Und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus für Unternehmen?
Der Übergang von einer monolithischen Software-Architektur zu einer Microservices-Architektur birgt jedoch eine Reihe von Herausforderungen. Insgesamt stehen Unternehmen vor der Aufgabe Komplexität zu beherrschen, den Koordinationsaufwand zu minimieren und sicherzustellen, dass ihre Microservices-Architektur die gewünschte Skalierbarkeit und Performance bietet.
Störungen, die während des Übergangs von einer monolithischen Software-Architektur zu Microservices auftreten, können schwerwiegend sein und den Unternehmen erheblichen Schaden zufügen. Ein häufiges Problem besteht darin, dass der Übergang nicht vorbereitet wurde, was zu Betriebsunterbrechungen führen kann. Ein Beispiel aus der Praxis lässt sich bei einer Online-Einzelhandelsplattform finden, die ihre Auftragsabwicklungsdienste umstrukturierte und auf Microservices umstellte. Ein Abstimmungsfehler zwischen den neuen Diensten führte dazu, dass Bestellungen nicht mehr bearbeitet werden konnten. Dies führte zu Umsatz- und Vertrauenseinbußen.
Ein weiteres Beispiel betrifft den Finanzsektor. Hier hatte ein Unternehmen den Übergang zu Microservices nicht ausreichend geplant. Die Folge war ein Datenverlust. Kundeninformationen waren vorübergehend nicht verfügbar. Neben finanziellen Folgen hatte dieser Vorfall auch Imageschäden und rechtliche Konsequenzen.
Die Ursachen für das Auftreten solcher Vorfälle sind vielfältiger Natur. Zum einen kann eine ungenaue Bewertung der bestehenden monolithischen Anwendung dazu führen, dass wichtige Abhängigkeiten und Wechselwirkungen übersehen werden. Andererseits kann eine unzureichende Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf neue Microservice-Technologien und Konzepte Fehler verursachen. Ein weiterer Faktor, der zu Störungen führen kann, ist mangelnde Kommunikation und Koordination zwischen den Teams, die für den Übergang verantwortlich sind. Es kann zu Konflikten und Verzögerungen führen, wenn verschiedene Teams unterschiedliche Annahmen über den Übergang treffen oder nicht ausreichend zusammenarbeiten.
Diese Beispiele zeigen, wie sich eine nicht gut geplante und umgesetzte Umstellung auf Microservices auf Unternehmen auswirken kann. Das unterstreicht die Notwendigkeit einer gründlichen Vorbereitung, Schulung und Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs und zur Minimierung des Risikos von Betriebsunterbrechungen und Imageschäden.
Der Übergang von monolithischen Softwarearchitekturen zu einer Microservice-Architektur bringt eine Reihe von Aufgaben mit sich, die die modernen Prinzipien der Softwareentwicklung betreffen.
Trotz dieser Faktoren sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, auf Microservicds umzustellen. Diese Transformation kann eine Chance für eine Neupositionierung sein und damit für eine Modernisierung des Unternehmens. Vor allem ältere Unternehmen können mitunter von der Agilität und Skalierbarkeit, die Microservices mit sich bringen, profitieren. Wichtig ist ein proaktiver Umgang mit den Herausforderungen, die Bereitstellung von Ressourcen für Schulungen und eine solide Planung.
Dennis Hering ist Software Architekt bei Adesso.