Kommentar: HF-Interferenzen

Wenn die Funkverbindung verrückt spielt

5. Juli 2012, 12:45 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Mathias Hein, Consultant

So lange ein WLAN funktioniert ist die Welt der Nutzer in Ordnng. Kommt es jedoch im Funknetz zu Störungen, kann selbst die beste IT-Infrastruktur nicht mehr vernünftig arbeiten. Da Interferenzen im Funkmedium zum Alltag gehören, muss sich die IT-Abteilung mit der Fehlersuche und -Behebung auseinander setzen.

Die Integration von Bring-Your-Own-Device- (BYOD-)Konzepten in die Unternehmen sorgt für ein unglaublich schnelles Wachstum der Endgeräte am Netz. Ein Schlüssel zur Realisierung von BYOD in den Unternehmen besteht darin, dass die Nutzer mit ihren eigenen Geräten auf ein gut funktionierendes WLAN-Netz zugreifen können.

WLANs sind schnell aufgebaut und bequem zu nutzen. Darüber hinaus wachsen die WLAN-Netzwerke nach Bedarf. Diese Bequemlichkeit und die Einfachheit der WLANs hat jedoch ihren Preis:

  1. Durch die begrenzte Anzahl von verfügbaren Frequenzen (2,4 GHz und 5 GHz) verstopfen die Funknetze schneller als kabelgebundene Netze.
  2. Die WLAN-Netzwerke sind gegenüber Störungen im Funkmedium sehr anfällig.

Gegen eine Verstopfung des Funkmediums lässt sich mit einer Verkleinerung der Funkzellen und einer vernünftigen Funknetzplanung entgegen wirken. Die Interferenzen im Funkspektrum sind jedoch für jedes WLAN-Netzwerk der Kommunikationskiller. HF-Störungen treten oft schleichend auf und führen dazu, dass sich die Leistung des WLANs immer weiter reduziert und somit für die im Netz zur Verfügung gestellten Anwendungen unbrauchbar wird. Die IT-Abteilungen mussten sich schon lange nicht mehr mit den Problemen der Schicht 1 (physikalisches Medium) auseinander setzen. Beim Einsatz eines WLANs im Unternehmen ändert sich dies jedoch grundsätzlich.

In der Regel sind HF-Störungen schwierig zu eliminieren. In vielen Fällen genügt es jedoch, dass man die Ursache der HF-Störung identifiziert. Ist die Ursache einer Störung erst einmal gefunden, lässt sich diese entweder beseitigen oder man nutzt das gestörte Frequenzband nicht mehr.

Interferenzen im Hochfrequenzbereich werden in der Praxis von Geräten erzeugt, die das gleiche Frequenzband nutzen wie das WLAN-Netzwerk. Häufigste Ursachen für HF-Störungen sind Bluetooth-Komponenten, schnurlose Telefone, drahtlose Kopfhörer, Videokameras, Wireless-Audio-Geräte und natürlich die Mikrowellenherde. Mit Sicherheit existieren eines oder mehrere dieser Geräte in den meisten Unternehmen. Die meisten der genannten Geräte arbeiten im 2,4-GHz-Spektrum, aber inzwischen kommen eine zunehmende Anzahl von Geräten auf den Markt, die das 5-GHz-Spektrum nutzen.

Darüber hinaus muss erwähnt werden, dass die Ursachen für HF-Störungen nicht immer eindeutig auf das eigene Unternehmen zurück zu führen sind. Auch bei den Nachbarn lauern die Ursachen für WLAN-Störungen. Das Funkspektrum kennt keine Unternehmensgrenzen.

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  2. HF-Störungen eliminieren

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