F5 kommentiert die Situation der IT-Sicherheit

Wer ist für die Anwendungssicherheit verantwortlich?

6. Oktober 2016, 22:32 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Die starke Zunahme der heute geschäftlich genutzten Anwendungen hängt direkt damit zusammen, wie wir Informationen erstellen oder darauf zugreifen, ob über die Cloud, auf Desktop- oder auf mobilen Geräten. Eine Studie deckte vor Kurzem auf, dass dennoch die Ausgaben für Netzwerksicherheit höher liegen als die für Anwendungssicherheit - und das hat laut F5 dramatische Auswirkungen auf die geschäftliche Leistung.

Eine Studie, die F5 Networks und das Ponemeon Institute durchgeführt haben, ergab, dass 56 Prozent der Befragten annehmen, die Zuständigkeit für die Anwendungssicherheit ginge von der IT auf die Endnutzer oder Eigentümer der Anwendung über. Daher stelle sich die Frage, wer heute tatsächlich für die Anwendungssicherheit verantwortlich ist. Markus Härtner, Vice President DACH F5 Networks, fordert einen Chief Digital Officer in Unternehmen: "Der CDO sollte hauptverantwortlich für die IT-Infrastruktur und damit auch für die Sicherheit der Anwendungen sein. Die IT ist heute oft die Basis für den Umsatz und sichert den Unternehmenserfolg. Ein CDO sollte sich aber nicht nur um die IT-Infrastruktur, sondern auch um die darauf basierenden Businessmodelle und die Entwicklung und Einführung neuer Produkte und Services kümmern."

Die Rollen und Zuständigkeiten für Anwendungssicherheit sind häufig über eine Organisation verstreut. Bei 21 Prozent der Befragten war der CIO oder CTO zuständig, bei 20 Prozent war keine Person oder Abteilung komplett zuständig. Bei 20 Prozent hatten die jeweiligen Geschäftseinheiten die Verantwortung inne, und bei 19 Prozent der Leiter der Anwendungsentwicklung.

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F5: Interessant ist, welche Sicherheitsvorkommnisse infolge von unsicheren Anwendungen in den letzten zwölf Monaten am weitesten verbreitet waren: SQL Injections (29 Prozent), DDoS-Angriffe (25 Prozent) und Web-Betrug (21 Prozent).

Man könnte laut F5 meinen, hier würde eine Abteilung der anderen den schwarzen Peter zuschieben. Tatsächlich ist es aber wohl so, dass viele Unternehmen noch Schwierigkeiten damit haben, mit der Flut an neuen Techniken zurechtzukommen. Noch dazu, da das Internet der Dinge inzwischen in alle Bereiche des beruflichen und privaten Leben vordringt. Infolgedessen sind die IT-Abteilungen oft nicht auf die neue Situation vorbereitet, und nicht selten haben sie zu wenig Ressourcen, um ausreichende Verteidigungsstrategien für diese neuen Technikfelder zu implementieren.

Die Studie enthielt noch weitere aufschlussreiche Erkenntnisse: 50 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Anwendung häufiger angegriffen wird, 58 Prozent schätzten die Angriffe auf die Anwendungen sogar als gravierender ein als solche auf Netzwerkebene. Interessant ist auch, welche Sicherheitsvorkommnisse infolge von unsicheren Anwendungen in den letzten zwölf Monaten am weitesten verbreitet waren: SQL Injections (29 Prozent), DDoS-Angriffe (25 Prozent) und Web-Betrug (21 Prozent).

Durch die zunehmende Verbreitung von Anwendungen im Unternehmen hat die IT häufig keinen kompletten Überblick über alle im Unternehmen vorhandenen Anwendungen. Das kann Verzögerungen bei der Reaktion auf Cyberangriffe zur Folge haben. Das wiederum kann rasch zu ernsthaften Einbußen bei Service-Levels oder zur Verwundbarkeit gegenüber weiteren Cyberattacken führen. Nur 35 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Organisation über umfangreiche Ressourcen verfügt, um Schwachstellen in Anwendungen aufdecken zu können. Bei 30 Prozent liegen genügend Ressourcen vor, um Schwachstellen zu beseitigen. Generell ist die finanzielle Ausstattung eines der Hauptprobleme, da die Unternehmen typischerweise eher in die traditionellen Bereiche der IT investieren, also in Hardware, Infrastruktur und Geräte.

Unternehmen, die eine zukunftsfähige Strategie dafür entwickeln, wer für die Anwendungssicherheit zuständig ist, wird es leichter fallen, diese über das gesamte Netzwerk zu implementieren – mit 24-Stunden-Zugang, auf jedem Gerät und von jedem Ort aus. Mithilfe spezialisierter Anbieter lassen sich unnötige Ausfallzeiten verhindern und Datenverluste dramatisch reduzieren, die das Unternehmensergebnis beeinträchtigen, so F5.

Anwendungsentwickler sind heute oft nicht entsprechend ausgestattet, um Zero-Day-Angriffen etwas entgegensetzen zu können. Darüber hinaus steigt der Druck, Produkte schnell zu entwickeln, auf den Markt zu bringen und die Kundenanforderungen zu erfüllen, von Jahr zu Jahr. Kurz gesagt: Die Entwickler verfügen über zu wenig Ressourcen und sehen sich so immer wieder gezwungen, Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen.

Die Anwendungssicherheit ist letztendlich eine gemeinsame Verantwortung. Zu den Stakeholdern einer erfolgreichen Strategie zur Anwendungsimplementierung sollten die IT-Abteilung, die Entwickler, Devops und auch der CIO oder CTO des Unternehmens sowie im Idealfall ein CDO zählen, der diesem wichtigen Unternehmensbereich mehr Ressourcen zuweisen muss. Indem Unternehmen agiler sind, Best-Practice-Verfahren einsetzen und Fachwissen aus allen Bereichen nutzen, vermeiden sie böse Überraschungen in puncto Anwendungssicherheit. Außerdem trägt die Zusammenarbeit dazu bei, dass die entscheidenden Geschäftsbereiche wichtige Daten sicher nutzen können und dass das Unternehmen in der Lage ist, bestmöglich gegen bösartige Cyberkriminalität vorzugehen.

F5 bietet Lösungen für Applikationen und unterstützt nach eigenen Angaben Unternehmen dabei, Cloud-Systeme, Rechenzentren und Software-Defined Networks (SDN) zu skalieren, um für jeden, jederzeit und überall Anwendungen optimal bereitzustellen. Weitere Informationen finden sich auf www.f5.com/.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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