Kommentar: IPv6

Wie man mit dem Upgrade zum neuen Internet-Protokoll umgeht

25. April 2012, 12:21 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kompatibilität bestehender Geräte mit IPv6

Bei der IPv6-Unterstützung in Switches muss man beachten, dass die neuen Funktionen nur auf der Schicht 3 (als L3-Switches) zum Einsatz kommen. Erfolgt das Switching auf der Ebene zwei, ist kein Upgrade der Geräte notwendig.

Cisco

  • Cisco Catalyst 3560 und Catalyst 3750 Switches: Alle Catalyst-3560/3750-Switches verfügen über eine Hardware-basierte Unterstützung der IPv6-Protokolle und ab IOS Version 12.2 (50) SE unterstützen alle IOS-Versionen die neuen IP-Protokolle.
  • Cisco Catalyst 4500 Switches: In der Cat4500-Produktlinie ist das IPv6-Forwarding in Hardware (auf den WS-X45-Sup6-E und WS-X45-SUP6L-E Supervisoren) integriert. Es ist jedoch zu beachten, dass ältere Supervisor-Module IPv6 nicht in der Hardware abarbeiten und daher eine schlechte IPv6-Performance bieten.
  • Cisco Catalyst 4900 Switches: Die Catalyst-4900m- und Catalyst-4948E-Switches basieren auf einer IPv6-fähigen Plattformen. Beide Switches unterstützen IPv6 in allen IOS-Images, es besteht keine Notwendigkeit für den Erwerb einer zusätzlichen IOS-Lizenz. Ähnlich wie bei den Switches der 4500-Serie bieten die älteren WS-C4948-und WS-C4948-10GE-Switches kein IPv6-Forwarding in der Hardware.
  • Cisco Catalyst 6500 Switches: Ab IOS-Version 12.2 (33) SXI verfügen die Switches über alle notwendigen IPv6-Features. Der Catalyst 6500, mit seinem enormen Kapazitäten und Hardware-Forwarding-Ressourcen (auf Basis von SUP720 3BXL-oder VS-S720-10G-3CXL) lässt sich ideal in anspruchsvollen IPv4-und IPv6-Umgebungen einsetzen. Allerdings ist zu beachten das die populäre und weit verbreitete Sup2 keine Unterstützung für IPv6 in der Hardware bietet und dadurch nicht geeignet ist.
  • Cisco-Router der Serie 1900/2900/3900: Die ISR-G2-Router unterstützen jetzt IPv6 in IPBASE. Die 1800/2800/3800-Router benötigen für die IPv6-Unterstützung jedoch den Kauf einer erweiterten IOS-Lizenz (SP-Services).
  • Cisco 7200 Series Router: Bei der Verwendung eines NPE-400, NPE-G1 oder NPE-G2 unterstützt ab IOS-Version 12.4T die 7200-Serie das IPv6 in IPBASE. Es ist jedoch zu beachten, dass ältere NPE-Varianten, wie beispielsweise der NPE-225 und der NPE-300 die neueren IOS-Versionen nicht unterstützen
  • Cisco 7600 Router: Wird eine sehr hohe (10 GBit/s +) IPv6-Leistung gefordert, dann bietet die Cisco-7600-Reihe eine der besten Leistungskennzahlen des Markts.

 

Dell

  • Dell Force10 Networks: Mit Ausnahme des S2410- (da nur L2-)Switch, unterstützen alle Force10-L3-Switching-Produkten das IPv6-Forwarding in Hardware und benötigen keine zusätzlichen Lizenzen.
  • Dell Power-Connect Range: Die IPv6-Unterstützung dieser Produktreihe ist im Gegensatz zu den Force-10-Produkten nicht zufriedenstellend. Die älteren Modelle haben eine erwartete Einsatzzeit von zwei bis drei Jahren und werden vom Hersteller nicht für einen Wechsel auf IPv6 empfohlen. Die neuere Modelle, die sich momentan noch in der Entwicklung befinden, werden jedoch IPv6 unterstützen.

 

Juniper

Alle aktuellen Juniper-Router, Switches und Firewalls unterstützt IPv6 (in Hardware) und benötigen keine zusätzlichen Lizenzen.

  • Junos Space: Alle Produkte der Junos Space-Plattform unterstützen IPv6 ohne eine zusätzliche Lizenzierung.
  • EoS M und J-Serie Router: Diese Komponenten unterstützen ebenfalls IPv6.
  • ScreenOS-basierte Netscreen Firewalls: Es ist unklar ob diese Produkte IPv6 unterstützen. Vor einer Migrationsplanung sollte man deren IPv6-Fähigkeit sehr genau prüfen, da nicht alle Produkte von Juniper unterstützt werden.

 

Brocade/Foundry

Die aktuelle Hardware unterstützt IPv6 vollständig in Hardware. Je nach Plattform sind hierfür zusätzliche Lizenzen erforderlich. Auch bei älteren Modellen von Brocade kann durch den Erwerb zusätzlicher Lizenzen die IPv6-Unterstützung realisiert werden. Obwohl die EoS-Hardware IPv6 unterstützt, ist deren Funktion nicht immer garantiert. Dies hat ihre Ursache darin, dass wesentliche Funktionen, wie beispielsweise bestimmte IPv6-Routing-Protokolle, fehlen.

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