Trends für Rechenzentren 2025

Zwischen Bauboom und Energieeffizienz

11. Februar 2025, 11:25 Uhr | Jörg Schröper
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Die Nachfrage nach KI-Rechenleistung treibt den Ausbau von RZs voran. Dabei stehen Betreiber vor gleich mehreren Herausforderungen: Der steigende Energiebedarf, die zunehmende Verdichtung der Glasfaserinfrastruktur und die wachsenden Anforderungen an Flexibilität erfordern innovative Lösungen.

Hans-Jürgen Niethammer, Business Development und Solution Architect Data Center EMEA bei CommScope, hat in einem Statement drei zentrale Trends identifiziert, die die Entwicklung der Branche im Jahr 2025 maßgeblich beeinflussen könnten. Bereits jetzt sind laut Niethammer einige sehr spannende Projekte im Gange.

Anhaltender RZ-Bauboom 

Die größten Namen in der Tech-Branche bauen Rechenzentren wie nie zuvor und treiben ihre Infrastrukturinvestitionen in die Höhe, während das Rennen um KI-Rechenleistung weiter an Fahrt gewinnt. Es ist nicht nur die Technik der KI, die sich weiterentwickelt, sondern auch das Bereitstellungsmodell. KI als Service ebnet den Weg für viele weitere KI-Funktionen in Unternehmen, insbesondere generative KI (GenAI), die verschiedene Aufgaben erfüllen kann, vom Kundenservice bis zur langfristigen Finanzplanung. Auch Rechenzentren selbst machen zunehmend Gebrauch von GenAI, um die Auswirkungen des Fachkräftemangel abzumildern.

„Angesichts des rasanten Ausbaus von Rechenzentrumskapazitäten bleibt zuverlässige Energieversorgung eine Herausforderung. Rechenzentren verbrauchen weltweit einen immer größeren Anteil des erzeugten Stroms, und dieser Trend wird sich in absehbarer Zukunft fortsetzen. Die Energieknappheit in vielen Gebieten führt dazu, dass neue Rechenzentren an manchmal unerwarteten Standorten gebaut werden, um die Nähe zu erschwinglichen Stromquellen zu sichern oder eine eigene Versorgung aufzubauen. Wir gehen davon aus, dass sich diese Tendenz bis 2025 und darüber hinaus noch verstärken wird“, so Niethammer.

Gleichzeitig setzen Rechenzentren auf sinkenden Energieverbrauch – sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch aus Gründen der Umweltverantwortung. Beispielsweise nutzen sie häufiger Wasserkühlsysteme anstelle der weniger effizienten Luftkühlung. Mit der zunehmenden Verbreitung von GPU-gestützten KI-Rechnern werden diese Effizienzvorteile noch deutlicher zutage treten.

Platzsparende Infrastruktur 

Gleichzeitig zum steigenden Energie- und Kühlbedarf wird die Glasfaserinfrastruktur in KI-Rechenzentren immer dichter. Die GPUs in KI-Arrays müssen vollständig vernetzt sein. Jede GPU muss mit jeder anderen GPU kommunizieren können, was die Komplexität erhöht. „Um den Großteil der erforderlichen Glasfaserinfrastruktur zu bewältigen, werden Rechenzentren zukünftig verstärkt Glasfasersysteme mit höchster Packungsdichte verwenden, um mehr Glasfaser und Anschlüsse auf der gleichen Fläche unterzubringen“, so Niethammer.

Da Hyperscale-Rechenzentren von 2x400G (aggregierte 800G) zu nativen 800G migrieren, soll diese fortschrittliche Glasfaserinfrastruktur die dringend benötigte Übertragungskapazität bereitstellen, um die künftige Nachfrage zu befriedigen. 

Standardisierung und Flexibilität für Colocation-Rechenzentren 

Neben den Implikationen des Infrastrukturausbaus bei den großen Hyperscalern gibt es noch eine andere wichtige Seite des Geschäfts, die im Jahr 2025 zu berücksichtigen wird: Die Frage, wie Colocation-Anbieter  neue Wege zur KI  für ihre Unternehmenskunden finden werden. Unabhängig von ihrer Branchenausrichtung ändern sich die Anforderungen von Unternehmen schnell, und Colocation-Anbieter müssen flexibel bleiben, um auf deren Bedürfnisse eingehen zu können.

„Auch hier ist ein standardisierter Ansatz für eine dichtere Glasfaserinfrastruktur von entscheidender Bedeutung, da er den Bedarf an IT-Personal reduziert und Konfigurationsänderungen vereinfacht. Mehrere führende Hersteller von Glasfaserinfrastrukturen sind dabei, einfachere Plug-and-Play-Technologien auf den Markt zu bringen oder zu verbessern, um allen Rechenzentren, insbesondere aber den Colocation-RZs, dabei zu helfen, die erforderliche Kompetenzkurve abzuflachen, um so agil und reaktionsschnell wie möglich zu sein und die SLAs auch mit schlankeren IT-Teams aufrechtzuerhalten“, erklärt Niethammer abschließend.
 

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