Schon seit lange sind die Preise für DRAM-Module im freien Fall und haben vergangenen Monat einen absoluten Tiefststand erreicht. Jetzt reagieren die Hersteller und versuchen mit künstlicher Verknappung die Preise wieder anzuheben.
Die DRAM-Module sind schon lange im freien Fall. Aktuell kosten 8 GByte DDR3-1333 Arbeitsspeicher von Markenherstellern unter 30 Euro, womit ein absoluter Tiefstand erreicht wurde. Innerhalb der letzten zwölf Monate kam es zu einem Preisverfall von weit über 150 Prozent. Große Hersteller wie Elpida, Hynix oder Nanya haben bei der Herstellung von DRAM-Modulen durch diese Entwicklung in den letzten 3 Jahren rund 14 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht, so schätzt DRAMeXchange. Gleichzeitig hatten die Unternehmen 37 Milliarden US-Dollar in neue Fertigungsstätten investiert, mit der Hoffnung auf einen anhaltenden PC-Boom.
Dies änderte sich mit dem iPad und dem Tablet-Markt. Im Schnitt enthalten Tablets bis zu 75 Prozent weniger Hauptspeicher wie aktuelle Notebooks oder PCs. In einer Reportage bei Bloomberg sagte Chen Liway, Industrie-Analyst bei Polaris Securities Co. zu diesem Thema, dass DRAM-Hersteller viel zu hoch investiert hääten. Sie wetteten darauf, das Wachstum in ihren angestammten Abnehmermärkten würde weiter wachsen. Diese Entscheidung wäre auch gut gewesen, wenn nicht das iPad das Licht der Welt erblickt hätte«
Die Chip-Hersteller wollen nun den Preis künstlich anheben. Dazu wurde die Produktion um bis zu 25 Prozent gedrosselt. Auch Hersteller der Wafer, der Grundlage für DRAM, haben sich angeschlossen und schließen sich an und fahren die Produktion zurück.
Von den Maßnahmen ist allerdings zunächst nichts zu spüren. Die Entscheidung, den Preis künstlich anzuheben wird sich erst auf einen späteren Termin in 2012 auswirken. Noch sind die Lager der Großhändler und des Einzelhandels voll. Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Hauptspeicher zu erweitern, sollte es demnach bald machen, noch billiger können die DRAM-Module kaum noch werden.