iTeam-Systemhäuser reisen ins Perlussdelta

China: Längst keine Werkbank des Westens mehr

6. Juli 2016, 12:10 Uhr |
Vor 20 Jahren stand in Shenzhen noch kein einziges Hochhaus. Heute ist die 7 Millionen-Stadt eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt

Die Maker-Szene im Perlflussdelta öffnet deutschen Systemhaus-Chefs die Augen: Im Schatten des Silicon Valley wuchsen in China still und leise Technologie-Giganten ­heran. Kopieren war gestern, heute wird in China gebastelt und sogar erfunden.

Denken wir an die Zukunft unserer ITK-Branche, an die Digitale Transformation oder Begriffe wie Industrie 4.0 und das Internet of Things, dann blicken wir zwangsläufig auf das Silicon Valley. Unternehmen wie Apple, Facebook, Google, Tesla und die vielen Start-ups bestimmen den Markt und scheinbar auch die Zukunft. Nur wenige haben chinesische Unternehmen und die dortige IT- Industrie auf dem Zettel. Warum das so ist? Im Silicon Valley hat sich in den letzten Jahrzehnten ein Ökosystem entwickelt, das es in dieser Form nicht noch einmal gibt. Nirgendwo auf der Welt ist die Konzentration von globalen IT-Unternehmen, Startups, Knowhow und Kapital so hoch wie in der Region um Palo Alto. Denkt man.

Mitte Juni machte sich eine Delegation der iTeam-Systemhausgruppe auf den Weg nach China, um sich einen Eindruck von der dortigen IT-Industrie zu verschaffen. Die Synaxon AG hatte eine Reise ins Perlflussdelta, der Region rund um Hongkong und Shenzhen, organisiert. Neben 14 iTeam-Partnern waren die beiden Synaxon-Vorstände Frank Roebers und Mark Schröder mit an Bord. In den letzten 30 Jahren hat sich im südlichen Teil der chinesischen Provinz Guangdong eine Mega-Metropolregion entwickelt. Neben Hongkong gibt es elf weitere Multi-Millionen Städte, wie Guangzhou, Shenzhen oder Dongguan. In der Gesamtregion leben mittlerweile über 50 Millionen Menschen und das auf einer Fläche, die der von Niedersachsen entspricht.

Fast unbemerkt von der Welt, vor allem aber von der IT-Branche in Deutschland, ist dort die größte Hightech-Region Chinas entstanden. Hier hat sich ein großer Teil der chinesischen IT-Industrie angesiedelt. Galt China vor einigen Jahren noch als Werkbank des Westens, so ist hier längst eine eigene Industrie, besser gesagt: ein eigenes Ökosystem entstanden. Alleine die Zahlen sprechen für sich. Über 90 Prozent der weltweiten Consumer Elektronik wird in dieser Region hergestellt. Wenn es um Hardware geht, gibt es nichts Vergleichbares in der Welt. IT-Unternehmen wie Huawei, Alibaba oder auch Wechat stehen bereit, den Weltmarkt zu erobern. Im ersten Quartal 2016 kamen sieben der zehn größten Smartphone-Hersteller aus China – gemessen an der verkauften Stückzahl.


  1. China: Längst keine Werkbank des Westens mehr
  2. Keimzelle neuer Technologien
  3. Heimlicher IT-Riese Huawei

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