Aktienkurs legt im Vorfeld der Jahresbilanz zu

Computacenter beendet Schwächephase

20. Januar 2015, 17:25 Uhr | Martin Fryba
Sehr gutes Schussquartal nach holprigem Start: Reiner Louis ist mit 2014 zufrieden
© ICT CHANNEL

Schwach gestartet, fulminant aufgeholt: Ein »geniales« Schlussquartal könnte Computacenter ein versöhnliches Jahr 2014 eingebracht haben. Der IT-Dienstleister zieht morgen ein erstes Fazit. CRN berichtet vorab.

Computacenter stellt an diesem Mittwoch seine vorläufigen Jahreszahlen 2014 vor. Die Bilanz der deutschen Landesgesellschaft fällt zweigeteilt aus. Reiner Louis, Sprecher der Geschäftsführung, kann auf ein sehr gutes Schlussquartal zurückblicken. »Wir hatten einen schwierigen Start und ein geniales Schlussquartal«, deutet der Manager im Gespräch mit CRN die Trendwende an. Für 2015 blickt Louis optimistisch nach vorne. »Die gewonnenen Aufträge stimmen mich für das laufende Jahr zuversichtlich«. Genaue Zahlen konnte Louis noch nicht nennen.

Doch die Probleme im Produktgeschäft, die im ersten Halbjahr für eine Umsatzdelle sorgten, konnte der handeltreibende IT-Dienstleister offenbar kompensieren. An der Londoner Börse gehen Investoren jedenfalls von guten Zahlen aus, der Aktienkurs von Computacenter hat sich seit Jahresanfang um rund zehn Prozent verteuert.

Ein verlorener Microsoft-Lizenzvertrag hatte Computacenter in Deutschland noch im ersten Halbjahr 2014 empfindlich getroffen. Schon in 2013 hatte das Systemhaus einen ähnlich großen Vertrag verloren, der sich im Folgejahr beim Umsatz noch deutlich bemerkbar gemacht hatte. Folge: In den ersten sechs Monaten 2014 brach der Umsatz bei Computacenter Deutschland um 9,6 Prozent auf 640,8 Millionen Euro ein. Der Gesamtumsatz des britischen Konzerns lag im ersten Halbjahr 2014 bei 1,458 Milliarden britische Pfund, ein Plus von 2,2 Prozent (CRN berichtete).

Computacenter ist vor allem auf Großkunden fokussiert. Der Verlust eines Kunden wiegt daher schwer. »Wir haben keine Basis von vielen tausend Kunden. Wir machen unser Geschäft in Deutschland mit rund 500 Kunden«, sagt Louis. Andererseits ziehen Erfolge im Neukundengeschäft größere Umsatzvolumina nach sich. Und hier konnte Computacenter in der zweiten Jahreshälfte 2014 offenbar gegen Wettbewerber wie Bechtle und Cancom punkten.

Noch im Dezember schloss der IT-Dienstleister mit dem Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Server- und Storagesysteme von HP ab. Der Vier-Jahres-Vertrag spült 32 Millionen Euro in die Kasse von Computacenter.

Warum das Produktgeschäft für Computacenter strategisch wichtig ist und welche Auswirkungen die massiven Umstrukturierungen bei Herstellern wie IBM und HP für das Partner-Ökosystem zu befürchten sind, lesen Sie in Kürze im CRN-Interview mit dem Computacenter-Deuschland-Chef Reiner Louis.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Computacenter AG & Co. oHG

Matchmaker+