Wenig Vorbereitung - viel improvisiert

»Der Hobbit«-Verfilmung - »Chaotische Zustände bei Dreh«

20. November 2015, 14:04 Uhr | Stefan Adelmann
Am Set von Der Hobbit soll es teils recht chaotisch zugegangen sein
© Fotolia / cdca beckoetter

Die Verfilmung von »Der Hobbit« wurde von Fans eher kritisch aufgenommen. Viele fanden die drei Teile deutlich schwächer als »Der Herr der Ringe«. Jetzt zeigt ein Video, was der Grund dafür sein dürfte.

»Der Herr der Ringe« wird von Fans der Buchreihe wie auch von vielen Kinogängern als Meisterwerk oder zumindest als großartiger Film gefeiert. Regisseur Peter Jackson schaffte es eine Geschichte auf die Leinwand zu bringen, die lange Zeit als unverfilmbar galt. Anders steht es um die Umsetzung von »Der Hobbit«. Die über die vergangenen drei Jahre gezeigte Trilogie fand besonders unter den Herr der Ringe-Fans nur wenige Freunde – viele kritisierten den fehlenden roten Faden, die Verteilung der eher kurzen Story auf drei Teile sowie zu starke Veränderungen der Geschichte von J.R.R. Tolkien.

Jetzt kam ans Licht, warum sich die Hobbit-Trilogie so stark von vorangegangenen Filmen unterscheidet. In einem Video erklären Regisseur Jackson und ein Teil seines Teams, dass sie kaum Vorbereitungszeit gehabt hätten und dass es besonders am Set des dritten Teils oft chaotisch zuging. Ausschlaggebender Grund war, dass lange Zeit Guillermo del Toro statt Peter Jackson an der Trilogie arbeitete, der allerdings kurz vor Drehbeginn das Projekt verließ.

Anschließend übernahmen Peter Jackson und sein Team die jahrelange Vorproduktion von del Toro, die sich nicht mit den Vorstellungen des neuen Regisseurs deckten. Zum Vergleich: Bei Herr der Ringe hatte die Crew etwa 3,5 Jahre Zeit, um sich auf den Dreh vorzubereiten. Änderungen waren die Folge, teils musste improvisiert werden. Jackson räumt in den Aufnahmen ein, die aus der Blu-Ray von »Die Schlacht der Fünf Heere« stammen, dass man sich teils überhaupt nicht vorbereiten konnte.

Auch Andy Serkis kommt zu Wort, der in Herr der Ringe Gollum spielte, bei Der Hobbit die Position des Second-Unit-Director übernahm. Er sagt, dass er an Schlachten-Szenen drehen sollte, aber niemand wusste, wofür diese gedacht waren. Zu einem anderen Zeitpunkt erhielt er von Jackson hingegen die Anweisung, alle Arbeiten einzustellen und nochmals alles zu überdenken. Die Arbeit von Monaten war damit dahin.

Das kurze Video zeigt, wie kräftezehrend dieser Prozess für den Regisseur war. Man sieht ihm den Stress deutlich an, er soll müde und überarbeitet gewesen sein. Denn Jackson wollte es irgendwie hinbekommen, seine Vorstellung des Films umzusetzen. Wie die Kritik vieler Fans jedoch zeigt, macht sich das Chaos der Dreharbeiten auch im finalen Ergebnis bemerkbar.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+