Ein Server mit 16 GByte Hauptspeicher genügt für 30 vollvirtualisierte XP-Arbeitsplätze. Eine Systemvirtualisierung mit Parallels Virtuozzo-Containern schafft, in Abhängigkeit der verwendeten Desktop-Applikationen, hingegen zwischen 90 und 150 virtuelle Desktops. In dieser Szenerie hängt die Ressourcenbelastung nicht von der schieren Zahl der Desktops, sondern vom Ressourcenbedarf der darin laufenden Applikationen ab. Ob sich die Theorie so in der Praxis auch umsetzen lässt, zeigt ein Test der Network Computing.
Ein wesentliches Problem der Desktop-Virtualisierung bleibt die Verwaltung. Der so genannte Connection-Broker muss vollends mit dem Virtualisierungs-Management integriert sein. Dies ist der Rechner, der die Verbindung zwischen Thin-Client und VM herstellt. Nur dann lassen sich gemäß Regelwerk bei Bedarf zügig neue VMs erstellen, oder bestehende hochfahren. Bei vielen aktuellen Lösungen besteht hier noch Nachholbedarf.
Die Komplexität dieser Verwaltungsstruktur bestimmt letzten Endes auch, für welche Unternehmen die Desktop-Virtualisierung in Frage kommt. Das kleinste Setup besteht aus zwei Virtualisierungsservern, einem ADS-Domain-Controller und einem Connection-Broker-Server.
Je nach Lösung kommt noch eine Maschine für das VM-Management hinzu. Desktop-Virtualisierungslösungen eignen sich daher vorerst nur für Installationen mit 50 und mehr Arbeitsplätzen, zumindest theoretisch. Wie das ganze in der Praxis aussieht, zeigt der Network-Computing-Test der Lösungen Vmwares View, Citrix’ XenDesktop und Quests Vworkspace (früher Provision Networks).