Für PC-Hersteller war das vergangene Jahr wenig erfreulich. Das Jahresendgeschäft blieb in Westeuropa deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Auch in Deutschland wurden im vierten Quartal 8,2 Prozent weniger PCs verkauft – das sechste Minus-Quartal in Folge. Schuld sind wie gehabt Tablets und Smartphones.
Laut dem IT-Marktforschungsunternehmen Gartner wurden im vierten Quartal 2011 in Westeuropa 16,3 Millionen PCs verkauft. Das entspricht einem Rückgang von 16 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2010. Im gesamten Jahr 2011 wurden damit 58,5 Millionen PCs in Westeuropa verkauft. Das entspricht ebenfalls einem Rückgang von 16 Prozent im Jahresvergleich. Dabei kam der deutsche Markt mit einem Rückgang von 8,2 Prozent noch vergleichsweise glimpflich davon. In Großbritannien und Frankreich gingen die Verkäufe im vierten Quartal erneut zweistellig zurück. Trotz aggressiver Preise und Abverkaufsaktionen sei es nicht gelungen, das Interesse der Kunden zu wecken. Statt für PCs hätten sich die privaten Endkunden für Smartphones, Tablets und E-Reader interessiert, so Gartner-Analystin Meike Escherich. Trotz Preisverfall wären bei Consumer-PCs nicht mehr die Verkaufszahlen der vorhergehenden Jahre erreicht worden. »Im vierten Quartal wurden 13,5 Prozentweniger Business-PCs ausgeliefert als im Vorjahr. Im Consumer-Segment fiel der Rückgang mit 18 Prozent noch heftiger aus.«
Am stärksten traf der Rückgang im vierten Quartal Acer (minus 46,1 Prozent), der Marktanteil in Westeuropa rutschte von 20,8 Prozent auf 13,4 Prozent ab. Auch Marktführer HP verkaufte 15,7 Prozent weniger Computer als im Vorjahrsquartal, konnte aber seinen Vorsprung leicht ausbauen. Der Zweitplatzierte, Acer, wird dagegen zunehmend von Konkurrent Asus bedrängt, der seinen Marktanteil auf 11,5 Prozent steigern konnte. Escherich führt das auf den erfolgreichen Shift im Asus-Portfolio von Mini-Notebooks zu Mainstream-Geräten zurück. Am stärksten konnte Lenovo zulegen. Das Plus von 13,9 Prozent geht jedoch größtenteils auf das Konto des im vergangenen Jahr übernommenen Anbieters Medion zurück, dessen Verkäufe eingerechnet wurden.