Distributor Devil widerspricht einem Bericht des Nachrichtenmagazins »Focus«, im welchem die Firma als zentrale Drehscheibe eines Mehrwertsteuerbetrugskartells dargestellt wird.
Am 14. Juni des vergangenen Jahres durchsuchten mehr als 700 Kriminalbeamte und Steuerfahnder unter Einsatzleitung des Bayerischen Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Augsburg über 100 Räumlichkeiten im ganzen Bundesgebiet sowie in Österreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Spanien (Mallorca) und Schweden. Die Behörden ermittelten wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung, des gewerblichen Umsatzsteuerbetrugs und der Geldwäsche. Die Verdächtigten sollen zahlreiche Gesellschaften im In- und Ausland gegründet haben, um Steuern zu hinterziehen. Durch Scheinwarenkreisläufe sei ein Umsatzsteuerschaden von mehr als 120 Millionen Euro entstanden. Bei den Durchsuchungen wurden 30 Personen verhaftet, davon 19 in Deutschland. Klar war schon damals: Auch mehrere IT-Firmen gerieten ins Ziel der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft nannte mit Verweis auf das Steuergeheimnis und die noch andauernden Ermittlungen aber keine Namen zu verdächtigten Firmen und Personen. Auch CRN verzichtete in seinem Bericht auf die Nennung Verdächtigter.
Ein Bericht des Nachrichtenmagazins »Focus« über die Vorgänge stellt nun aber den Braunschweiger Grossisten Devil als »zentrales Element in einem Geflecht aus Echt- und Scheinfirmen« dar. Firmenchef Axel Grotjahn werde dem Bericht zufolge verdächtigt, eine zentrale Rolle in einem kriminellen Firmenkartell übernommen zu haben, das zum Schein Komponenten, Spielekonsolen gehandelt habe, um manipulierte Umsatzsteuern einzureichen (Nach Informationen der CRN werden auch Geschäfte mit Software-Produkten untersucht). Devil sei seit 2009 an dem bandenmäßigen Betrug beteiligt gewesen.