Als Grund für die wiederholten personellen Umwälzungen sehen Branchenkenner die häufig wechselnde Konzernstrategie der Koreaner. Beim Amtsantritt Ulrich Kemps Ende 2008 wollte LG die Verantwortung für die einzelnen Landesgesellschaften sukzessive auf nationale Manager übertragen. COO Kemp wurde in absehbarer Zeit der Aufstieg zum CEO der deutschen Niederlassung in Aussicht gestellt. Nach zwei Jahren war er immer noch COO und das Warten offensichtlich Leid. Ende 2010 dann ein erneuter Kurswechsel: Die Konzernführung beschloss, die Ebene des COO in den Landesgesellschaften komplett abzuschaffen. Als neuer CEO in Deutschland wurde mit Jae Deuk Shim erneut ein Koreaner inthronisiert. Der Kurs setzt seitdem wieder auf eine engere Verzahnung mit dem Headquarter in Korea. Der Spielraum für das deutsche Management ist enger geworden und offensichtlich sind nur wenige Führungskräfte bereit, unter diesen Bedingungen weiter zu arbeiten.