Forscher des Frauenhofer-Institutes haben gemeinsam mit Spezialisten der Awaiba GmbH eine besonders kleine Kamera entwickelt, die nicht größer als ein Salzkorn ist. Mögliche Einsatzgebiete liegen sowohl im medizinischen Bereich, als auch in der technischen Überwachung.
Eine Mikrokamera im Format von der Größe eines Salzkorns haben die Forscher des Fraunhofer-Institutes zusammen mit der Awaiba Gmbh entwickelt. „Mit 1,0 mal 1,0 mal 1,0 Millimeter ist die Kamera so klein wie grob gemahlenes Salz – die kleinste uns derzeit bekannte Kamera“, sagt Stephan Voltz, Geschäftsführer der Awaiba GmbH. Die kleine Kamera kommt auf eine Auflösung von 250 x 250 Pixel. Die Größe der insgesamt 62.500 Pixel beträgt je 3 µm.
Digitale Kamerasysteme bestehen aus zwei Komponenten: einer Optik und einem Sensor, der das Bild in elektrische Signale umwandelt. Elektrische Kontakte am Sensor ermöglichen den Zugang zu diesen Signalen und somit zur Bildinformation. Eine Bldfrequenz von 44 B/S macht die Kamera kompatibel zu allen Arten von Displays. Bis zu 2 m lange Zuleitungen sind möglich.
Es handelt sich bei der Mikrokamera um eine Gemeinschaftsentwicklung des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin und der Awaiba GmbH, eines Unternehmes, das sich mit der Entwicklung von CMOS (komplementäre Metalloxid-Halbleiter)-Bildsensoren für spezifische Anwendungen beschäftigt, sowie mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena.
Neben der Medizintechnik interessiert sich auch die Automobilindustrie für den Kamera-Winzling. Aktuell wird daran geforscht, mit Mikrokameras Außenrückspiegel von Fahrzeugen zu ersetzen: Auf diese Weise ließe sich der Strömungswiderstand reduzieren und der Energieverbrauch senken. Eingebaut in Armaturen könnte die Kamera außerdem die Augenbewegungen des Fahrers berechnen und so dem Sekundenschlaf vorbeugen. Stephan Voltz freut sich über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten: „Mit dem Fraunhofer-Know-how können wir ab 2012 Einmal-Endoskope für nur wenige Euro auf den Markt bringen. Der Prototyp liegt bereits vor.“
http://www.izm.fraunhofer.de/news_events/news/KamerasausdemSalzstreuer.jsp
www.awaiba.com/de
http://www.awaiba.com/v2/wp-content/uploads/2010/01/NanEye_Camera_system_Spec_v0.0.05.pdf