Datacenter-Trends 2010

Gartner: Kostenexplosion bei Rechenzentren steht an

27. November 2009, 8:58 Uhr | Bernd Reder

Keine guten Aussichten für IT-Fachleute, die für ein Datacenter zuständig sind. Wer jetzt nicht gravierende Konsolidierungsmaßnahmen ergreift, muss im nächsten Jahr mit einer Kostenexplosion rechnen.

Zu wenig unternehmen nach Ansicht der Beratungsfirma Gartner Betreiber von Datacentern, um die Effizienz dieser Einrichtungen zu erhöhen. Im Gegenteil: Auf IT-Manager, die ein Rechenzentrum verwalten, kommen im nächsten Jahr neue »Herausforderungen« zu.

Eine davon sind die weiterhin stark steigenden Energiekosten. In Deutschland beispielsweise haben die Energiekonzerne für 2010 bereits jetzt Preiserhöhungen von etwa 10 Prozent angekündigt. »Unter allen Kostenblöcken eines Datacenters ist Energie der am schnellsten wachsende«, sagt Rakesh Kumar, Vice President Research bei Gartner.


Leider lässt sich nicht jedes Datacenter in einen Koffer packen, wie das ein Dell-Manager vorexerziert hat. Einer der größten Kostenfaktoren von Rechenzentren sind nach wie vor die Gebäude und deren Kühlung.

Trotzdem widmen die IT-Fachleute diesem Punkt laut Kumar nicht genügend Aufmerksamkeit. Es fehlt an Verfahren, mit denen sich der Energiebedarf ermitteln und optimieren lässt. »Den meisten IT-Managern ist nicht bewusst, dass sie alleine 400 Dollar an Energiekosten pro Jahr sparen können, wenn sie nur einen einzigen x86-Server weniger einsetzen.«

Vier zentrale Fragen

Gartner hat vier Fragen formuliert, auf die IT-Manager eine Antwort finden müssen, wenn sie 2010 kein Debakel erleben wollen.

1. Frage: Gibt es ein standardisiertes Verfahren, um die Kosten des Datacenter auf einzelne Faktoren herunterzubrechen?

Anwender sollten sich laut Gartner die Mühe machen, alle Kostenelemente zu definieren und aufzulisten, die im Zusammenhang mit dem Rechenzentrum eine Rolle spielen: etwa Sach- und Personalaufwendungen, die Kosten von Services, die für andere Abteilungen zu erbringen sind, et cetera.

2. Frage: Welche einfach umzusetzenden Kostensparmaßnahmen gibt es? Hier hat Gartner folgende Tipps auf Lager:

• die Hardware standardisieren und konsolidieren. Nach Angaben von Gartner-Kunden verringert das die Zahl der eingesetzten Server um 5 bis 20 Prozent. Auf diese Taktik setzt übrigens auch Dell in seinen Rechenzentren und spart dadurch Millionen Dollar (siehe Beitrag unten unter Verwandte Artikel);

• die Zahl der Datacenter verringern;

• Energie- und Kühlkosten senken, etwa durch Anheben der Temperatur auf etwa 24 Grad, um die Kühlung zu entlasten, durch Einsatz von Umgebungsluft zum Kühlen statt Klimaanlagen sowie durch Verwendung von Server-gestützten Energiemanagement-Tools. Diese können Workload auf besonders energieeffiziente Server verlagern;

• Personalkosten senken; diesem machen bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten eines Rechenzentrums aus;

• Neuanschaffungen von Hardware hinausschieben, vor allem bei Server-Systemen. Diese, so Gartner, könnten über den Abschreibungszeitraum hinaus eingesetzt werden.


  1. Gartner: Kostenexplosion bei Rechenzentren steht an
  2. Messverfahren für Energieeffizienz

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