Polizei und Homeland Security im Kino
Google Glass-Träger von US-Heimatschutz verhört
Google Glass-Träger sind nicht überall gerne gesehen. Die bloße Anwesenheit der Datenbrille in einem US-Kino sorgte für ein Großaufgebot der verschiedensten Sicherheits-Behörden.
Google Glass sorgt nicht nur für hohes Interesse, sondern auch für große Security-Bedenken. Wie The Gadgeteer berichtet, rief ein Kinobetreiber in den USA die Polizei, als er die Datenbrille während eines Films sichtete. Ein Besucher betrachtete den Film »Jack Ryan: Shadow Recruit« durch die Glass und schürte die Vermutung, es handle sich bei ihm um einen Raubkopierer. Nachdem Sicherheitskräfte und Polizisten den Kinogänger aus dem Saal führten, erwartete ihn laut den Berichten die Behandlung eines Kriminellen.
Die Behörden beschuldigten den Google Glass-Nutzer des illegalen Abfilmens und sollen ihn gedrängt haben, seine Komplizen preiszugeben. »Es folgte über eine Stunde, während der die Beamten bekräftigten, dass es sich um ein >freiwilliges Interview< und nicht um eine Befragung handle«, zitiert The Verge den Betroffenen. »Sollte ich jedoch nicht kooperieren, würden mir schlimme Dinge passieren«. Hielt der Mann die Beamten während seines »freiwilligen Interviews« noch für Mitarbeiter des FBI, stellte sich im Anschluss heraus, dass es Angestellte der ICE (U.S. Immigration and Customs Enforcement) waren. Das bestätigte auf Anfrage das Department of Homeland Security.
Zwar gab es für den Google Glass-Nutzer und seine Freundin im Anschluss eine Entschuldigung und Freikarten des Kinobetreibers, die Behörden wollten ihre Überreaktion hingegen nicht eingestehen, obwohl der Betroffene die verbauten Brillengläser der Glass zur Sichtkorrektur benötigte. Der Vorfall zeigt jedoch, wie unsicher derzeit noch der Umgang mit Wearable Devices ist. Wie es technische Revolutionen schon häufig verdeutlichten, gehen besonders öffentliche Organe etwas unbeholfen und zurückhaltend mit neuen Technologien um.
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