Ethernet-Standard

IEEE verabschiedet Ethernet-Standard für 40 und 100 GBit/s

22. Juni 2010, 9:09 Uhr | Bernd Reder

Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) hat die Spezifikation IEEE 802.3ab ratifiziert. Sie enthält Normen für Ethernet mit 40 GBit/s und 100 GBit/s.

Diephysikalischen Spezifikationen von 40- und 100GbE.
Diephysikalischen Spezifikationen von 40- und 100GbE.
Testinstallationen mit 40- und 100-Gigabit-Ethernet wurden bereits vor Monaten aufgesetzt.
Testinstallationen mit 40- und 100-Gigabit-Ethernet wurden bereits vor Monaten aufgesetzt.

Der Weg zur nächsten Geschwindigkeitsstufe von Ethernet ist frei. Nach jahrelanger Vorarbeit hat das IEEE den Standard für 40- und 100-Gigabit-Ethernet offiziell abgesegnet. Die Spezifikation soll herstellerspezifische Lösungen ablösen.

Den Standard hat die Arbeitsgruppe IEEE P802.3ba zusammen mit Vertretern der Ethernet Alliance entwickelt. Die Spezifikation definiert eine Architektur, die die sowohl 40GbE als auch 100GbE unterstützt. Darin enthalten sind technische Details zur Backplane sowie die eingesetzten Kabeltypen, sprich Kupferleitungen und Lichtwellenleiter (Single-Mode, Multimode).

Die Arbeiten an IEEE 802.3ab begannen bereits vor vier Jahren. Allerdings haben einige Firmen, etwa Cisco, Juniper Networks, Brocade und Extreme Networks, bereits im Vorfeld Switches, Router und Netzwerkadapter herausgebracht, die 100 GBit/s unterstützen. Diese dürften nun an die IEEE-Norm angepasst werden.

Pre-Standard-Produkte bereits vorhanden

Das ist allerdings nicht sonderlich problematisch. Denn ähnlich wie beim WLAN-Standard IEEE 802.11n haben sich die Hersteller bei ihren Pre-Standard-Produkten für 40- und 100-Gigabit-Ethernet an den Normentwürfen der IEEE-Arbeitsgruppe orientiert, die im Lauf der vergangenen vier Jahre herauskamen.

Einer der größten Vorteile von 40GbE und 100GbE besteht nach Ansicht von Fachleuten darin, dass sich dadurch Flaschenhälse vermeiden lassen, die durch das Zusammenfassen von 10-GBit/s-Uplinks entstehen können.

Zusammenfassen von 10-Gigabit-Uplinks

»Firmen haben damit begonnen, Switches mit 10-Gigabit-Uplinks im Kabelschrank zu installieren und Server direkt mittels 10-Gigabit-Ethernet zu koppeln«, sagt Alan Weckel von der amerikanischen Marktforschungsfirma Dell’Oro Group. »Diese Links zusammenzufassen, kann derzeit zu Engpässen führen.«

Links mit 40 und 100 GBit/s bieten laut Weckel einen Ausweg aus dieser »Bandbreitenfalle« im Datacenter. Das Higher-Speed-Ethernet-Komitee der Ethernet Alliance will nun Konzepte erarbeiten, die Anwendern dabei helfen sollen, auf 40- und 100GbE umzusteigen.

Force10 Networks, das maßgeblich an der Entwicklung des Standards beteiligt war, hält die Doppelstrategie mit 40 und 100 GBit/s für durchaus sinnvoll. Dank 40GbE könnten Anwender in kleineren Schritten zu höheren Datenraten migrieren, etwa indem sie zunächst vier 10-GBit/s-Uplinks in einem 40-GBit/s-Link zusammenfassen. Im nächsten Schritt würde sich beispielsweise der Umstieg auf 2 x 40 GBit/s anbieten.

Den Schritt zu 100 GBit/s erwartet Force10 dann, wenn mehr Systeme zur Verfügung stehen, die diese Technologie unterstützen und diese Komponenten zudem durch den Preisrückgang für Anwender interessanter werden.


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