Konzern dementiert Verkauf des Broadliners

Ingram Micros Muttergesellschaft HNA Group unter Druck

15. Januar 2018, 13:53 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Synnex ein eher unwahrscheinlicher Käufer

Nachdem der Konzern für zwei seiner Unternehmenssparten in der vergangenen Woche den Handel der Aktien ausgesetzt hat, kam es zu heftigen Spekulationen: Denn auch die Ingram Micros Muttergesellschaft Tianjin Tianhai, an der Börse Shanghai notiert, stellt den Aktienverkauf kurzfristig ein, da eine »größere Bekannmachungen« ausgehandelt werde. Spekulationen über einen Verkauf des erst Ende 2016 für sechs Milliarden Dollar erworbenen Distributors Ingram Micro machten augenblicklich die Runde – schließlich muss der chinesische Konzern Schulden abbauen. Die Muttergesellschaft Tianjin Tianhai trat mittlerweile den Spekulationen entgegen: »Ingram Micro ist eine wichtige strategische Investition, der Distributor bildet eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des Unternehmens«, betont die Firma in einem Statement an die Börse Shanghai. Auch der Distributor selbst widerprach gegenüber der US-amerikanischen CRN-Ausgabe deutlich: »Der Handelsstopp für Tianjin Tianhai deutet nicht auf einen geplanten Verkauf von Ingram Micro hin.«

Angesichts der beschleunigten Konsolidierung wurde auch über eine Übernahme der Ingram Micro durch einen Distributionswettbewerber spekuliert: Der Analyst Adam Tindle von Raymond James & Associates brachte den US-amerikanischen Distributor Synnex als Käufer ins Spiel. Das ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Zwar hat der bislang nur in Amerika handelnde Grossist grundsätzliche Expansionsabsichten angezeigt, als er sich anlässlich der Übernahme des Amerika-Geschäfts der Westcon auch eine Zuschlagsoption für das globale Geschäft des Wettbewerbers sicherte. Dieses zaghafte Agieren verdeutlicht aber schon, dass Synnex, die in ihrem Geschäftsjahr 2017 etwa 17 Milliarden Dollar umsetzten, bei der Expansion überaus vorsichtig agieren. Eine Übernahme des rund 42-Milliarden-Dollar-schweren Broadline-Riesen passt da nicht ins Bild. Beim US-Distributor Synnex wird CEO Kevin Murai nun Präsident des Verwaltungsrats, sein Nachfolger ist Dennis Polk.


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  2. Synnex ein eher unwahrscheinlicher Käufer

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