Vom Prozessorhersteller zum Solution Provider: Das war die zentrale Botschaft in der Keynote, mit der Intel-CEO Paul Otellini das Intel Developer Forum 2010 in San Francisco eröffnete. Dort sorgte vor allem die "SandyBridge"-CPU für Aufsehen.
Intel zeigt auf dem IDF nicht nur Prozessoren für intelligente TV-Geräte wie Google TV, für Tablets, für Smartphones und für Automobil-Unterhaltungssysteme. Intel ist mit dem Kauf von Firmen wie McAfee und Windriver oder mit der Entwicklung des Linux-Ablegers MeeGo auch zum Softwarehersteller mutiert. Das bedeutet wohl auch endgültig das Ende der alten Wintel-Allianz: Windows ist für Intel nur noch eines von vielen Betriebssystemen.
Google TV wurde auf einem TV-Gerät von Sony und der Logitech-Box Revue präsentiert. In beiden Geräten steckt der Intel Atom CE4100, ein spezieller SoC-Prozessor für Unterhaltungsgeräte, den Intel im vergangenen Jahr auf dem IDF präsentiert hatte.
Google TV soll Fernseher mit einem vollwertigen Webbrowser versehen, Funktionen über Widgets nachrüsten und letztlich Fernsehen und Internet verschmelzen. Auf der Demo war davon aber noch wenig zu sehen. Sie beschränkte sich darauf, das Fernsehbild im Kleinformat in eine Youtube-Seite einzublenden.
Den PC mit dem Fernseher verheiraten soll auch eine weitere Technologie, die Otellini präsentierte: Das Wireless Display (WiDi). Einige Notebooks werden schon heute mit Intel-WLAN-Chips ausgeliefert, die den Bildschirminhalt drahtlos zu einem geeigneten Empfänger mit HDMI-Ausgang schicken können. Intel zeigt in einer Demo erstmals den Prototyp eines Atom-Tablets mit WiDi-Fähigkeit.
Eines der zentralen Themen des ersten IDF-Tages war dann aber doch wieder ein neuer PC-Prozessor: Der unter dem Codenamen „Sandy Bridge“ entwickelte Intel-Core-Prozessor der zweiten Generation. In Intels Tick-Tock-Modell ist die neue CPU, von Paul Otellini mal wieder als „Revolution“ gepriesen, ein Tock, also eine neue Prozessorarchitektur. Das Tick ist dagegen der Wechsel zu einer neuen Fertigungstechnik. Sandy Bridge wird also wie sein Vorgänger Westmere in einem 32-Nanometer-Prozess hergestellt, der Umstieg auf 22 Nanometer kommt 2012 mit Ivy Bridge.