Fast jeder zweite deutsche IT-Händler fertigt – zumindest gelegentlich – selber PCs. Vor allem Server und Desktops werden assembliert, Notebooks weniger. Der Großteil der befragten Fachhändler baut bis zu zehn Gerätemonatlich zusammen – so das Ergebnis einer großen »Channeltracks«-Studie der <i>CRN</i> zum Thema »Assemblieren.
Beim deutschen Fachhandel ist das Assemblieren von PCs und Servern nach wie vor beliebt. Die großen Rechnerhersteller argumentieren zwar schon seit über einem Jahrzehnt, dass es keine sinnvolle Alternative zu ihren Markengeräten und Build-to-Order- Konzepten gäbe, der Ruf verhallt aber mehr oder weniger ungehört. Die Gründe sind vielfältig und reichen von der Trägheit der A-Brands über den Wunsch nach Spezialanfertigungen bis hin, dass eine Eigenmarke immer noch ein Aushängeschild ist.
So geben immerhin 45,4 Prozent der deutschen IT-Händler an, Rechner selber zu fertigen. Dabei stehen Desktops (37,6 Prozent) und Server (25,8 Prozent) besonders hoch im Kurs. Nur jeder Zehnte (9,8 Prozent) assembliert dagegen Notebooks. Ein Grund hierfür liegt sicherlich in der fehlenden Standardisierung von Notebook-Komponenten. Allerdings fordert der IT-Handel ein höheres Engagement diesbezüglich von Intel. Das Argument: Nur mit selbst gefertigten Notebooks könne ein Assemblierer dem Kunden eine durchgängige Produktpalette anbieten. Im anderen Fall könne er zwar Server und Desktops als Eigenmarke vertreiben, müsse aber bei mobilen Geräten wieder auf A-Brands wie beispielsweise Lenovo oder Hewlett-Packard zurückgreifen.
Der Großteil der Händler (58 Prozent) fertigt bis zu zehn Geräte im Monat. Nur wenige Firmen (2,3 Prozent) produzieren mehr als 100 Systeme (siehe Grafik). Vor allem anspruchsvolle Anwender, im Business- und Home-Bereich, sind durchaus bereit, Geld auf den Tisch zu legen, um einen Rechner nach eigenen Wünschen zu erhalten. Auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegte PCs gibt es nur selten von der Stange. Zwar sind Computer seit ein paar Jahren nicht mehr von Haus aus laut, aber flüsterleise Silent-PCs bleiben eine Sonderanfertigung. Heimanwender legen zudem Wert auf das Design. Ausgefallene Gehäuse oder Rechner mit Wasserkühlung finden sich ebenfalls selten in den Portfolios der großen Hersteller. In Konsequenz fertigt der Handel hauptsächlich Einzelstücke (68,2 Prozent). Mehr als 20 Geräte in gleicher Konfiguration sind die Ausnahme (3,6 Prozent). Als Fazit gab fast die Hälfte der Befragten (46,9 Prozent) an, dass Assemblierung ein »sinnvolles Zusatzgeschäft« oder »wichtiges Ersatzgeschäft« sei. Jeder Dritte stuft Fertigung von PCs als »unrentabel« ein.