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Distributionslegende verstorben

ITK-Channel nimmt Abschied von Gerhard Schulz

29. Januar 2018, 15:12 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Mister Marktführer«

Gerhard Schulz wechselte im Jahr 2000 vom Münchner Wettbewerber Tech Data (damals noch Computer 2000) zu Ingram Micro (damals noch Ingram Macrotron). Bei Computer 2000 war er als Director European Operations für die Entwicklungen der europäischen Tochergesellschaften des Münchner Broadliners verantwortlich, in Dornach trug er zunächst als Geschäftsführer Vertrieb dazu bei, dass Ingram dem Sendlinger Rivalen die Marktführerschaft in Deutschland abnahm. Bereits zum Ende des Jahres 2001 übernahm Schulz die Geschäftsführung für Deutschland von Michael Kaack. Der Broadline-Distributor festigt unter Schulz´ Ägide nicht nur die Führungsrolle in der Distribution, sondern setzte sich über die Jahre mehr und mehr von den Konkurrenten ab. Schulz´ Ingram Micro war in seiner Ära in der deutschen Distributionsszene weit voraus. Nicht zuletzt auch der konzerninternen Konkurrenz: So war Ingram Micro alsbald auch die zweitstärkste Ingram Micro-Gesellschaft weltweit nach der US-amerikanischen Gesellschaft.

Schulz gewann als Zentraleuropachef (zuständig für DACH und Ungarn) auch auf der europäischen Konzernebene zusätzliches Geschäftspotenzial für die deutschen Standorte hinzu: Beispielsweise durch den Ausbau des Straubinger Logistikzentrums, das überdies Einkauf und Logistik für die paneuropäischen Einheiten abwickelte. Im Jahr 2013 übernahm er die Verantwortung für das Europageschäft und leitete einen Umbau des Distributors in der Region ein, wobei die Geschäftsmodelle der europäischen Gesellschaften vereinheitlicht wurden. Nach der Übernahme des Distributors durch die chinesische HNA Group verließ der einflussreiche Distributionsmanager den Konzern. Die US-Konzernführung um CEO Alain Monie wollten ihren Europachef im Rahmen der Neuaufstellung nach Amerika holen, doch Schulz lehnte ab: »Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, das Angebot nicht anzunehmen und«, erklärte er damals.