Data Protection und Disaster Recovery

Kleine und große Störfälle überleben

16. September 2011, 6:00 Uhr | Dipl. Inform. (FH) Sandra Adelberger/pf, Director Product Management EMEA bei Acronis

Für Unternehmen bieten sich vor dem Hintergrund veränderter und steigender Anforderungen bei der Datensicherung und -wiederherstellung in der Regel zwei Wege: Während eine Disaster-Recovery-Strategie sich auf die Verfügbarkeit gesamter Systeme bezieht, stehen bei Data Protection die Daten im Fokus. Gleichermaßen berücksichtigt, bilden beide Ansätze die Grundlage für ein effektives Datensicherungskonzept - für physische wie auch virtuelle Umgebungen, lokal oder in der Cloud. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sind deutlich flexibler, wenn sie anstelle mehrerer separater Tools eine integrierte Gesamtlösung für Disaster Recovery und Data Protection verwenden.Die Datenlage für die Unternehmen hat sich in den letzten Jahren quantitativ und qualitativ deutlich verändert: Zum einen wachsen aufgrund neuer Techniken in der IT die Datenmengen weiterhin exponentiell. Zum anderen werden die gespeicherten Daten für die Unternehmen immer wichtiger, und zunehmend mehr elektronische Informationen sind als "geschäftskritisch" einzustufen. Dazu gehören nicht nur Daten aus CAD- oder ERP-Systemen, sondern auch E?Mails oder auch einfache Datenblätter und Produktbeschreibungen, die über eine Produkthaftung entscheiden können. Der IT-Markt befindet sich darüber hinaus durch den zunehmenden Einsatz von Cloud-Diensten und Virtualisierung im Umbruch und fordert damit auch eine neue Antwort von den Anbietern im Disaster-Recovery- und Data-Protection-Umfeld.

Für die Unternehmens-IT ist die Datensicherung eine zentrale Aufgabe. Von der Erfüllung dieser Aufgabe kann unter Umständen der wirtschaftliche Erfolg, möglicherweise sogar die Existenz eines Unternehmens abhängen. Gleichzeitig findet in immer mehr Betrieben ein 24-Stunden-Zugriff auf die Systeme statt. Es wird rund um die Uhr gearbeitet, sodass Sys-temausfälle einen erheblichen Produktivitätsverlust nach sich ziehen können. Die IT muss sicherstellen, dass die Daten und Systeme nach versehentlichem Löschen, internen Störfällen wie Hardwareausfällen oder auch unvorhergesehenen Ereignissen (wie beispielsweise ein Brand, unbefugte Eingriffe Dritter oder auch Naturkatastrophen) weiter zur Verfügung stehen.

Zwei Wege führen zum Ziel

Aufgrund dieser unterschiedlichen Anforderungen haben sich zwei Sicherungsansätze für Unternehmen etabliert:

Disaster Recovery umfasst die Wiederherstellung eines gesamten Systems: Nach einem Schadensereignis müssen sämtliche Daten inklusive Betriebssystem, Applikationen und Anwenderdaten in möglichst kurzer Zeit wieder komplett herstellbar sein, um ein Weiterarbeiten zu ermöglichen. Dafür wählt der Administrator gezielt die benötigte Sicherung aus.

Data Protection hat die einzelnen Daten im Fokus. Idealerweise lässt sich über eine Suchfunktion die gewünschte Version der benötigten Daten auswählen und einfach wiederherstellen.

Disaster Recovery sorgt für eine lückenlose Wiederherstellung eines ausgefallenen Komplettsystems und bildet damit die unerlässliche Grundlage eines jeden Sicherungskonzepts. Eine Backup-Software sollte dabei nicht nur in der Lage sein, die Daten von lokalen Speichern oder einem Netzlaufwerk, sondern auch komplette System-Images aus der Cloud wiederherzustellen.

Für viele Störfälle erweisen sich die Disaster-Recovery-Strategien jedoch oft als überdimensioniert. Hier setzt das Konzept von Data Protection an, indem es mit Katalog- und Suchfunktionen eine logische und komfortable Sicht auf die gesicherten Daten gewährt und somit eine selektive Wiederherstellung auf Datei- oder sogar Objektebene ermöglicht. Ein mühsames Durchforsten von Backup-Archiven lässt sich dadurch vermeiden und technisch Verantwortliche können schnell und souverän reagieren, falls einzelne Dateien zügig aus dem Backup zu holen sind. Funktionieren jedoch durch einen Hardwareschaden ganze Systeme nicht mehr, dann kann nur ein stimmiges Disaster-Recovery-Konzept die Wiederanlaufzeit gering halten. Unternehmen stehen also nicht vor der Wahl, sich für das eine oder andere zu entscheiden. Vielmehr benötigen sie die Flexibilität, in jeder Situation - ob nun ein Gesamtsystem oder einzelne Dateien betroffen sind - angemessen reagieren zu können.

Integrierte Gesamtlösungen statt einzelner Tools

Tatsächlich sind auf dem Markt zwar Lösungen für beide Anforderungen vorhanden - allerdings oft nicht als integriertes Gesamtpaket mit einem durchgängigen technologischen Ansatz. Eine nicht einheitliche Lösung bedeutet gerade für kleine und mittlere Unternehmen auf jeden Fall einen erheblichen administrativen Aufwand. In Großunternehmen, in denen ohnehin mehrere Administratoren arbeiten, wird es kaum ein Problem darstellen, zwei Systeme nebeneinander zu implementieren und zu betreiben sowie das dafür nötige Know-how vorzuhalten. Kleinere Betriebe mit knappen IT-Ressourcen können mit dem parallelen Betrieb ganz unterschiedlicher Lösungen jedoch durchaus überfordert sein - was in Anbetracht der Bedeutung der Aufgabe fatale Folgen haben kann. Hier ist es erforderlich, dass sich die Sicherheitslösung einfach verwalten und ohne große Schulungsmaßnahmen realisieren lässt. Dies wird zum Beispiel über eine einheitliche Bedienoberfläche erreicht, unter der sich sämtliche Sicherungsaufgaben festlegen und automatisiert starten lassen. Integrierte Lösungen wie beispielsweise Backup and Recovery 11 von Acronis vereinen Disaster Recovery und Data Protection in einer Anwendung. Unternehmen haben mit einer Gesamtlösung den Vorteil, eine umfassende Sicherung und Wiederherstellung durchführen zu können - speziell, wenn diese alle Umgebungen wie physisch, virtuell oder Cloud abdeckt. Eine einheitliche und übergreifende Bedienoberfläche erleichtert dann die Arbeit für Administratoren, Daten wie auch Gesamtsysteme sicher im Griff zu behalten. Auf dieser Basis können auch kleinere und mittlere Unternehmen Konzepte entwickeln, die alle Aspekte der Sicherung ihrer lebenswichtigen Daten abdecken.

Data Protection gewährt mit Katalog- und Suchfunktionen eine logische und komfortable Sicht auf die gesicherten Daten und ermöglicht somit eine selektive Wiederherstellung auf Datei- oder Objektebene.

Disaster Recovery sorgt für eine lückenlose Wiederherstellung eines ausgefallenen Komplettsystems und stellt damit eine unerlässliche Grundlage eines jeden Sicherungskonzepts dar.
LANline.

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