Mac-Nutzer teilen nicht gerne. Das gilt zumindest, wenn es um die Aufteilung ihrer Festplatte geht. Während das Aufteilen in virtuelle Laufwerke unter Windows-Anwendern weit verbreitet ist, scheint diese Praxis in der Mac-Welt unüblich zu sein.
Aus Sicht der Datenrettung ist es sinnvoll, Daten nicht auf dem selben logischen Laufwerk zu speichern, auf dem das Betriebssystem liegt, so die CBL Datenrettung, das deutsche Labor von CBL Data Recovery Technologies. »Wenn wir Festplatten aus Macs zur Datenrettung bekommen, sind die Daten praktisch nie durch virtuelle Volumes strukturiert«, erklärt Conrad Heinicke, Projektmanager bei CBL Datenrettung. »Physikalisch sind Daten willkürlich über die Festplatte verteilt, auch wenn sie im gleichen Ordner oder Verzeichnis stehen. Ist die Verzeichnisstruktur zerstört, liegen die Daten oft versteckt zwischen Betriebssystem- und Programmteilen. Partitionen haben anders als Ordner einen festgelegten Bereich auf der Datenträgeroberfläche, sodass sich die benötigten Dateien auf einer beschädigten Festplatte schneller finden lassen«.
Generell erweist sich die Aufteilung in Betriebssystem und Anwendungen auf einem Volume und den Daten auf einem anderen als sinnvoll. Zum einen kann man das System neu aufsetzen, ohne alle Daten wieder einspielen zu müssen, zum anderen hat man die Daten übersichtlich beieinander, was die Datensicherung auf einem anderen Medium erleichtert. Nicht zuletzt haben es auch die Datenretter einfacher: Bei schweren Hardwareschäden kann man Festplatten im Reinraum häufig nur noch einmal notdürftig zum Laufen bringen und hat vielleicht nur eine einzige Chance die Daten auszulesen, bevor die Festplatte endgültig versagt. Wenn nun die Nutzdaten auf einer Partition versammelt sind, ist eine Wiederherstellung erfolgversprechender, als wenn die Daten verteilt zwischen Betriebssystemdaten zerstreut sind.