Media/Saturn trennt sich von ihrem Chef Roland Weise. Offensichtlich gab es unterschiedliche Meinungen über die Online-Strategie des Retailers. Das Konzept der Dezentralisierung scheint kippen zu können.
Der Vertrag mit Roland Weise wird nicht mehr verlängert. Nachfolger an der Spitze der beiden Elektronikketten Saturn und Media Markt wird zum 1. Januar Horst Norberg, der auch bisher in der Geschäftsführung saß.
Der bisherige Finanzchef Rolf Hagemann wird zudem stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Norberg gehört dem Unternehmen seit 1987 an und er ist seit 2001 Mitglied der Geschäftsführung von Media-Saturn. Hagemann ist seit 2006 Mitglied der Geschäftsführung und für die Finanzen verantwortlich. "Dieses Führungsteam verbindet operative Stärke, Unternehmenstradition und Zukunftsorientierung", betont Metro-Chef Eckhard Cordes. Die Gesellschafter hätten sich entschlossen, angesichts der kräftigen Expansion in Asien und Osteuropa die Führung des Konzerns umzubauen, hieß es zur Begründung des Führungswechsels weiter.
Hinter den Kulissen gab es aber offenbar unterschiedliche Meinungen über die künftige Online-Strategie. Das Onlinegeschäft in Deutschland wartet noch immer auf den Start, weil Weise weiterhin keine allgemein akzeptierte Regelung für die Beteiligung der Laden-Geschäftsführer an künftigen Online-Umsätzen gefunden hat. Auf Grund der denzentralen Struktur der Filialen ist es schwierig, eine zentrale Online-Strategie durchzusetzen. Möglicherweise könnte das langjährige Konzept der Dezentralisierung kippen, um der Online-Strategie zum Erfolg zu verhelfen.
Zuletzt hatte Ex-Chef Weise in München die Eigenmarken des Retailers vorgestellt: