Neue Wende im Kampf um Dell

Neue Wende im Bieterwettstreit um Dell: Der Finanzinvestor Blackstone hat seine Offerte zur Übernahme von Dell zurückgezogen, teilte der texanische IT-Riese am vergangenen Freitag mit.

Blackstone begründet die Entscheidung mit »großen, neu aufgetretenen Problemen«. Warum sich der Investor nun doch nicht an dem Rennen um die Übernahme von Dell beteiligen möchte, geht insbesondere aus einem Brief hervor, den der mit der Suche nach einem Investor beauftragte Unternehmensausschuss von Dell veröffentlicht hat: In dem Schreiben beruft sich Blackstone auf »einen nie dagewesenen Rückgang des PC-Marktes um 14 Prozent« und die »schnelle Erosion des Finanzprofils von Dell«.

Der Financial Times zufolge habe Blackstone Zweifel gehegt, ob eine Dell-Übernahme in lohnenswertes Investment sei. Zudem hatte Blackstone offenbar die Sorge gehabt, nicht genug eigenes Fachwissen im Haus zu haben und deswegen zu stark auf externe Berater angewiesen zu sein. »Wenn man einen Scheck über 1,8 Milliarden Dollar ausstellt, will man die Entscheidung nicht anderen überlassen«, sagte ein Bankmanager der Zeitung.

--- forum[x|Was wird aus Dell?] ---Für Firmengründer Michael Dell steigen nun die Chancen wieder, den drittgrößten PC-Hersteller doch noch, wie ursprünglich geplant, gemeinsam mit Partnern zu kaufen und von der Börse zu nehmen. Durch den Abschied von der Börse möchte Michael Dell Luft gewinnen für den geplanten Radikalumbau des Computerbauers hin zu magenträchtigeren Geschäftsfeldern wie Software und Services. Michael Dell, der Finanzinvestor Silver Lake sowie weitere Partner bieten zusammen rund 24,4 Mrd. Dollar für den IT-Hersteller aus Texas. Blackstone war erst etwas später in den Bieterwettstreit eingestiegen und hatte eine etwas höherer Offerte abgegeben. Mit dem Milliardär Carl Icahn gibt es einen weiteren Kaufinteressenten, der bereits Anteile an Dell übernommen hat.