Philips steigt aus dem Geschäft mit Unterhaltungselektronik aus. Der niederländische Hersteller gibt seinen kriselnden Geschäftsbereich an Funai ab.
Philips ist im Schlussquartal 2012 trotz Umsatzplus noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Elektronikkonzern konnte zwar den Umsatz im vierten Quartal 2012 von 6,7 Milliarden Euro im Vorjahr auf 7,2 Milliarden Euro steigern. Dafür fiel unterm Strich ein Verlust von 355 Millionen Euro an. Die Schuld daran tragen drastische Sonderaufwendungen, darunter eine von der Europäischen Union verhängte Kartellstrafe in Höhe von 509 Millionen Euro wegen Absprachen im Fernsehgeschäft. Dazu kamen hohe Kosten für den Konzernumbau. Davon betroffen sind vor allem das Geschäft mit Gesundheitstechnik und die Lichtsparte, die beide unter Umsatzrückgängen leiden.
In dem seit langem kriselnden Geschäft mit Unterhaltungselektronik sieht Philips offensichtlich auch durch einen Umbau keine Chancen mehr. Deshalb gibt der Konzern diesen Geschäftsbereich an Funai ab. Wie Philips-CEO Franz van Houten (Foto) mitteilt, wurde mit dem japanischen Hersteller eine Übereinkunft getroffen, das Audio-, Video-, Multimedia- und Zubehör-Geschäft von Philips zu übernehmen. Funai soll dafür 150 Millionen Euro plus Lizenzgebühren zahlen. Die Marke Philips soll aber bestehen bleiben. Van Houten bezeichnete den Deal als wichtigen Schritt, Philips zu einem Technologie-Anbieter für Healthcare- und Wellness-Produkte umzubauen.