Um nicht gegenüber Apple oder Newcomern im Tablet-Rechner-Bereich wie Dell Boden zu verlieren, rüstet Research In Motion auf. Der Hersteller testet derzeit Prototypen eines Tablet-PC und eines Smartphones mit Touchscreen und Slider-Tastatur.
Ein Freudentag ist der 24. Juni für Research In Motion nicht gerade. Dann bringt Apple die vierte Generation seines iPhone auf den Markt.
Zwar konnte RIM laut IDC im ersten Quartal 2010 den zweiten Platz im Marktsegment Smartphones behaupten. Der Hersteller setzte weltweit 10,6 Millionen Geräte ab, rund 3,3 Millionen mehr als 2009.
Doch trotz des Plus von 45,2 Prozent verringert sich der Abstand zum Drittplatzierten Apple. Die Firma konnte im ersten Quartal 8,8 Millionen iPhones verkaufen, an die 5 Millionen mehr als im Vorjahr. Damit rückte Apple RIM bedrohlich nahe. Unangefochtener Marktführer mit 21,5 Millionen verkauften Geräten war Nokia (+56,9 Prozent).
Nun macht RIM gegen Apple und Nokia Front, aber auch gegen nachdrängende Anbieter wie HTC. Nach Informationen des Wall Street Journal testet die kanadische Firma gegenwärtig ein Smartphone, das unter der neuen Version des Blackberry-Betriebssystems läuft.
Das Mobiltelefon hat einen Touchscreen und eine ausziehbare Tastatur. Beim Bedienkonzept orientiert sich RIM offenkundig am großen Rivalen. So wurde eine Multitouch-Bedienung integriert. Mittels Gesten kann der Nutzer beispielsweise Bilder heranzoomen.
Eine Suchfunktion ermöglicht es laut WSJ, den Datenbestand des Mobilgeräts nach bestimmten Begriffen zu durchforsten.
Außerdem experimentiert RIM nach Informationen des Blattes mit einem Tablet-Rechner. Dieser soll als eine Art Groß-Display für die Smartphones des Herstellers dienen. Wie dieses Gespann konkret aussehen wird oder ob RIM nicht doch noch einen eigenständigen Tablet-Rechner daraus macht, ist derzeit noch unklar. Die Entwicklungsarbeiten sind laut WSJ noch in einem frühen Stadium.
Nachbessern muss Research In Motion auch in puncto Anwendungen für seine Blackberry-Systeme. Apple bietet derzeit für das iPhone rund 225.000 Applikationen in seinem App Store an. Ein Großteil läuft auch auf dem iPad.
Die Blackberry App World ist dagegen mit nur 7000 Apps bestückt. Selbst wenn man berücksichtigt, dass sich unter den 225.000 iPhone-Applikationen ein Gutteil »Müll« befindet, ist die Differenz beunruhigend.