Interaktive Schreibmaschine

Schreibmaschine für Chatrooms

17. Oktober 2014, 12:57 Uhr | Peter Tischer
Die Schreibmaschine von Joe Hounsham interagiert mit dem Internet
© Joe Hounsham

Das unvergleichliche Tippgefühl einer alten Schreibmaschine verbunden mit moderner Computertechnik. Dieses Ziel verwirklicht nun das Projekt »Dico« von Joe Hounsham.

Mit alten, vollkommen mechanischen Schreibmaschinen kann keine moderne Tastatur mithalten. Der harte Anschlag, das Zurückschnellen der Taste, der lange Hubweg. Dann noch die aus Metall gefertigten Tasten und erst der Klang! Einfach herrlich. Manchmal ist es eben wichtiger, sein Arbeitsgerät zu spüren, als so schnell wie möglich den Text rein zu hacken. Deshalb gibt es schon Projekte, die das Tippgefühl echter Schreibmaschinen mit moderner Technik realisieren wollen.

Nur leider arbeiten die echten Relikte mechanischer und ehrlicher Tippkunst nur analog – und wer will von der E-Mail zum Brief zurückkehren? Das muss nicht mehr sein: Joe Hounsham von der Plymouth-Universität hat es mit seinem Projekt »Dico« geschafft, eine alte Schreibmaschine von 1930 als Eingabegerät für die digitale Welt umzufunktionieren.

Die Interaktive Schreibmaschine erkennt per Sensor, wenn sich ein potentieller Nutzer dem Gerät nähert und öffnet eine zufällige Verbindung zu einem Chatroom im Internet. Zusätzliche Sensoren schicken die Signale benutzter Tasten an eine Recheneinheit, die diese in digitalen Text umwandelt.

Der Clou: die Eingaben des Chatpartners im World Wide Web werden auch auf der Schreibmaschine wiedergeben. Die Tasten bewegen sich wie durch Zauberhand: alle Eingaben werden auf das in der Maschine eingespannte Papier gebracht (siehe Video) - ein den Retrochiq störendes Display ist nicht notwendig. Vor allem für Museen dürfte das neue Projekt interessant sein, die auf Interaktivität und Vernetzung ihrer Besucher setzen.


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